Letzte Woche sind die ersten Kunststudenten auf dem neuen Campus der University of the Arts eingezogen: Der vor kurzem fertiggestellte Umbau mit wesentlicher Erweiterung eines ehemaligen Speichergebäudes im Zentrum Londons bringt alle Disziplinen des Central Saint Martins College of Arts and Design in einem Gebäude zusammen: ein architektonisches Rahmenwerk für kreatives Schaffen. Entworfen wurde es von dem Londoner Büro Stanton Williams.
Maßstab, Entwurfsgestik und Materialien der Neubauten beziehen sich auf einen vorgefundenen alten Speicherbau, wobei die Oberflächen ganz auf die Nutzung durch die Studenten abgestimmt ist. Rohe Holzwände laden zum Aufhängen und Übermalen ein, während die breite innere Straße mit hohen Wandflächen für Modeshows und Aufführungen genutzt werden kann.
Der Entwurf zielt darauf, die Verbindungen zwischen den einzelnen Abteilungen in den Gebäuden zu stärken. Die Bewegungen der Studenten und Materialien sollen dabei als dreidimensional aufgefasst werden – als Flussdiagramm von Nord nach Süd, von West nach Ost, von oben nach unten. Damit soll ein Bezug zu den Bewegungen der ursprünglichen Materialien, Waggons und Drehscheiben in diesem ehemaligen Weizenspeicher hervorgerufen werden.
Das historische Speichergebäude selbst ist restauriert worden und bildet nun die „Hauptfront“ des College an einem neuen städtischen Platz. Das Gebäude war 1851 errichtet worden und diente zum Umladen des Weizens aus Lincolnshire von Eisenbahnwaggons auf Kanalboote. Es besteht aus einem massiven, sechsstöckigen, kubischen Volumen mit einer Breite von 50 Metern, die durch Büroanbauten auf 100 Meter erweitert wurden. Es enthält neue Funktionen wie eine Bibliothek.
Auf Karte zeigen:
Google Maps
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
1
Bücherwurm | 19.10.2011 16:36 UhrSehr gelungen ...
Wirklich eine sehr ansprechende Gebäudeumwidmung. Einige Details würde ich gerne hier mal einem Brandschutzprüfer vorschlagen, um ihm zu zeigen, was in anderen Ländern möglich ist, ohne dass die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen werden müssen.