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11.05.2015
Komposition der Kuben
Kulturzentrum von SHL in Malmö
Im Auftrag der skandinavischen Moderne: In Malmö haben schmidt hammer lassen architects einen Hotel-, Kongress- und Konzertkomplex gebaut, der in seiner klaren und funktionalen Organisation und seinen offenen Grundrissen an die große Zeit der 1950er Jahre anknüpfen will. Vergangene Woche feierte das Malmö Live seine Eröffnung. Der Kulturkomplex ist bereits das zweite Projekt, das die dänischen Architekten in Malmö realisieren konnten. 2009 bauten sie der drittgrößten Stadt Schwedens ein Gerichtsgebäude.
2010 setzten sich SHL im Wettbewerb um den Bau des 54.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudekomplexes u.a. gegen baumschlager eberle durch. Einen Masterplan für den Standort des Projekts entwickelten sie gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten von SLA (Kopenhagen/Oslo), er umfasst zusätzlich 27.000 Quadratmeter Fläche für Wohnnutzung und Einzelhandel.
Malmö Live steht auf der kleinen künstlichen Insel Universitetsholmen, auf der sich ein Großteil der Campusbauten der Hochschule Malmö befindet. Die Aktivitäten auf Universitetsholmen gelten als Katalysator der Stadttransformation von einer industriell geprägten Werftstadt zu einer modernen Bildungs- und Kulturstadt. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet das neue Kulturzentrum.
Der Gebäudekomplex besteht aus unterschiedlich hohen Baukörpern, die zueinander verdreht angeordnet sind. Die Komposition der Kuben orientiert sich sowohl in ihrer Ausrichtung als auch in ihrer Höhe an der Umgebungsbebauung.
„Unsere Idee dahinter war es, ein 'Haus in der Stadt' zu bauen, das sämtliche architektonischen Ausdrücke Malmös in sich vereint“, erklärt SHL-Partner Kristian Lars Ahlmark. So sei das Gebäudevolumen etwa auf mehrere kleine Einheiten heruntergebrochen worden, um mit dem Kontext zu interagieren, Material- und Farbwahl seien von der Umgebung beeinflusst.
Die flachen Baukörper erscheinen in goldenem bis erdfarbenem Ton, während die gen Himmel gestreckten, schlanken Baukörper in eine weiße Fassade gehüllt sind. Schmale vertikale Fenster – mal mehr, mal weniger dicht gesetzt – sind daraus wie aus einem Blatt Papier ausgestanzt und verleihen der Fassade einen netzhaften Charakter.
Entsprechend dem eigenen Anspruch, mit dem Projekt an die Zeit der skandinavischen Moderne anzuknüpfen, seien die Materialien im Innenraum so einfach wie möglich gehalten. Rauer Sichtbeton wechselt sich mit Stein, Holz und Messing ab. Atmosphärisch weicht lediglich der Konzertsaal – das Herzstück des Kulturzentrums – mit seiner Innenverkleidung aus Eichenholz davon ab. Dieser soll erst am 26. August 2015 festlich eröffnet werden. (lr)
Fotos: Adam Mørk
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