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29.01.2018
Partizipation made in Peru
Kulturzentrum von Gonzalez Moix in Lima
Wer einen Stadtbezirk in einer Metropole aufwerten will, deren Ruf von Kriminalität und Gewalt bestimmt wird, tut meist gut daran, in ein Kunst- und Kulturzentren zu investieren. Eine solche Strategie verfolgt die Stadtverwaltung von Lima für einen ihrer jüngsten Bezirke La Molina. Ihr Ziel war es, das öffentliche und gemeinschaftliche Leben zu stärken und die bestehende Parkstruktur als auch die Anwohner in die Planung eines Nachbarschaftszentrums einzubinden.
Mit dem Plaza Cultural Norte ist am Rand des Palimar Parks eine Art verborgene Architektur entstanden. Inmitten der Wohnungsbauten von Las Molinas wirkt der Neubau von Gonzalez Moix Arquitectura (Lima) trotz seiner dominanten Struktur aus Betonträgern so, als wäre er schon immer da gewesen. Die sich wiederholenden Elemente bilden ein großes, in die Topologie übergehendes Dach, das außen begrünt ist. Darunter befinden sich mehrere Ateliers – flexibel nutzbare Räume, deren bodentiefe Fenster viel Licht hineinlassen. Zum langen und breiten Erschließungsweg hin geöffnet werden sie Teil des Außenraums. Jeder Raum verfügt über eine eigene Farbe, deren Ton der traditionellen Farben der indigenen Bevölkerung Perus entspricht. Neben Musik- und Zeichenstunden für Kinder und Jugendliche finden sich dort auch die ältere Generationen zum Austausch zusammen.
Die Architektur wird hierbei zum sozialen Thema und zum kulturellem Programm – Aspekte, die der aus Argentinien stammende Oscar Gonzalez Moix in seinem Beitrag „Architektur ist Kultur“ auf der Buenos Aires-Architekturbiennale im Oktober 2017 thematisierte und damit den Ausstellungspreis gewann. Seit 2002, vier Jahre nach der Bürogründung, ist González Moix Arquitectura in Lima ansässig und realisierte neben mehreren Wohnungs- und Bürobauten auch ein Restaurant – Betonoptik inbegriffen. (rc, eb)
Fotos: Ramiro Del Carpio
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