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26.02.2016

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Erstarrte Lava

Kulturzentrum von Fernando Menis


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Backstein und Beton, inspiriert von Suppe im Brot: Das neue Kulturzentrum der Stadt Toruń liegt nahe des historischen Zentrums der Stadt im Norden Polens. Das zerklüftete Gefüge aus grauen Volumina, aus rötlich schimmernden Einschnitten und mäandernden Treppen fügt sich nahtlos in die sanften Hügel eines Grünzugs, der bis zum Ufer der Weichsel führt. Menis Arquitectos aus Santa Cruz auf Teneriffa haben das Projekt entworfen, das bereits 2009 vorgestellt wurde.

Laut Fernando Menis bezieht sich die Oberflächengestaltung seines Neubaus auf die mittelalterlichen Backsteinbauten der nahen Altstadt, die seit 1997 zum Weltkulturerbe gehört. Anstatt jedoch einfach nachzuahmen, interpretiert er neu: Die roten Steine nutzt er als Bruch, mit dem er die Schnittflächen des hellen Betons veredelt. Das wirkt, als habe man die dünne Hülle vorsichtig geöffnet – und in jedem Moment könne das Innere wie Lava hervortreten. Die Idee hierfür kam Menis beim Essen von Żur, einer Mehlsuppe, die in einem ausgehöhlten Brot serviert wird.

Geplant war ursprünglich gar kein Kulturzentrum, sondern ein Konzerthaus – erst später wurde das Programm entsprechend erweitert. Die Architekten reagierten auf diese Aufgabe mit einer besonders flexiblen Innenraumgestaltung, die es erlaubt, die verschiedenen Säle je nach Anforderung zusammenzuschalten. Das große Auditorium lässt sich außerdem zur nahen Grünanlage öffnen, womit sogar Großveranstaltungen wie Rockkonzerte durchgeführt werden können.

Die roten Backsteinoberflächen dominieren auch die Atmosphäre im Innenraum, der mit seiner expressiven Formensprache und den vielen Wandschrägen an eine Felsenhöhle denken lässt. Entwickelt wurde die an Waschbeton erinnernde Technik der Wandbehandlung übrigens von Menis selbst – picado nennt er dieses Verfahren, dessen Resultat er hervorragende akustische Qualitäten attestiert. (sb)

Fotos: Jakub Certowicz


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

joscic | 29.02.2016 09:37 Uhr

Zuckerbäckerei

Mich erinnert das eher an einen Kuchen als ein Brot, und zwar eine zu groß geratene Torte die schwer im Magen liegt. Diese Architektur ist der Aufgabe nicht nur nicht angemessen sondern geradezu protzig. Darum werden Bezüge wie Brotsuppe, Backstein-Altstadt und Akustik (rechteckige Kisten sind da nach wie vor das Beste) an den Haaren herbei gezogen. Wollen sich da vielleicht irgendwelche Provinz-Politiker ein Denkmal setzen?

1

Schnorres | 26.02.2016 16:57 Uhr

WOW!

Tolle Arbeit. Form und Wahl der Materialien gefällt mir außerordentlich!

 
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