Zwei Häuser, eine Architektur. So knapp kann man die beiden schlichten Bauten beschreiben, die kürzlich in der kleinen Gemeinde Tlatenchi (Teil der Kommune Jojutla im Bundesstaat Morelos) in Mexiko entstanden. Das Büro Taller CD (Taller de Ciudad y Diseño), geleitet von Alberto Cejudo Nuñez, stellte hier 2022 ein Kulturzentrum und einen Kindergarten fertig.

Man könnte die beiden Neubauten glatt verwechseln, wenn man nur kurz auf die Fotos blickt. Denn Taller CD gestalteten die beiden Häuser sehr ähnlich. Sie zeigen sich eingeschossig, pavillonartig in der Anlage und mit gut eingebundenen Außenanlagen. Markant sind die Dächer, die als offene katalanische Ziegelgewölbe auf den Mauern liegen. Sowohl bei den Bauten als auch den Außenanlagen kamen stranggepresste- und Lehmziegel zum Einsatz, die mit Sichtbeton und (etwas klobigen) Stahlträgern kombiniert wurden.

Wichtiger als eine avancierte Detaillierung waren hier offensichtlich die Themen Erdbebensicherheit und natürliche Klimatisierung. 2017 gab es in der Gegend ein schweres Erdbeben, das im Hintergrund der konstruktiven Entscheidungen von Taller CD steht. Da bei beiden Bauten nicht die Möglichkeit gegeben war, eine Klimaanlage einzubauen, setzten die Planer*innen allein auf konstruktive Entscheidungen, um Luftzirkulation und Kühlung in den Räumen zu schaffen.

Kulturzentrum und Kindergarten liegen nur fünf Minuten fußläufig voneinander entfernt zwischen schlichten, teilweise sehr einfachen Wohnhäusern. Man hat es hier weder mit einem Dorf noch einer Stadt zu tun, vielmehr mit einer weitgehend auf Wohnen beschränkten Siedlung im ländlichen Kontext. Kulturzentrum und Kindergarten erfüllen auch eine entscheidende soziale Bedeutung, betonen die Planer*innen. Insbesondere die leicht vertiefte Platzgestaltung am Kulturzentrum, gibt diesem Anliegen Form. (gh)

Fotos: Andrés Cedillo

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