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10.09.2021
Fahrstuhlschächte aus Holz
Kulturzentrum mit Hotel in Skelleftea von White Arkitekter
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Johannes Debus | 13.09.2021 16:30 UhrFahrstuhlschächte aus Holz Kulturzentrum mit Hotel in Skelleftea von White Arkitekter
Nun einmal ein paar Fakten zum Holzbau in Schweden.
In Schweden wächst mehr Wald als abgeholzt wird. Das heisst, die Holzindustrie in Schweden ist überaus nachhaltig.
Weiterhin geht die meiste Produktion des Konstruktionsholzes in Schweden in den Export. Ein Grossteil dieses Holzes wird im Betonbau gebraucht! Holzverschalungen zum Beispiel. Ist ist also wesentlich nachhaltiger das Holz direkt zu verbauen als es als Wegwerfholz in der Betonindustrie zu verwenden. Im übrigen verbraucht ein Holzbau sehr sehr viel weniger CO2 als Beton-oder Stahlbauten. Es gibt also eigentlich nur Vorteile für den Holzbau.
Johannes Debus, Architekt in Schweden
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Ein plus drei | 12.09.2021 17:17 UhrAufblühen
Es begeistert, dass ökologische und soziale Nachhaltigkeit bei so manchem just dann ins Auge springen, wenn ein Baustoff gewählt wird, der beide Kriterien besser als die bisher hauptsächlich verwendeten Materialien erfüllen kann.
Spannend auch, dass man Materialien wie Carbon und Glasfaser ins Spiel bringt, oder gar beim bisherigen Baugehabe verharren möchte und dies gerade aus sozialen und ökologischen Gründen!
Wer diesen billigen Taschenspielertrick spielt, sollte sich dann schon auch mit Ölförderung und Zementherstellung befassen.
Oder vielleicht gewisse (Neu-)bauten in Ausmass und Gestalt hinterfragen?
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R. Fischer | 11.09.2021 18:03 UhrNachhaltigkeit
Angesichts des nachhaltigen Anspruchs habe ich schon mal bei der Batterienherstellung Bedenken, da die Rohstoffe oft unter unmenschlichen Bedingungen gewonnen werden !
Und mag sein, dass der Rohstoff Holz dort noch überreichlich vorhanden ist, woanders herrscht Mangel.
12 200 verbaute cbm sind wohl wieviel Bäume? Mindestens 5000 oder sogar 10000 oder noch mehr ?
White Architectur und Investor sollten die CO² Abgabe freiwillig leisten, in dem sie entsprechend Neuwald bilden in einem Gebiet, was keine Abholzung mehr verträgt, als Beitrag zum globalen Klimaschutz. Und auch um Unmenschlichkeit abzubauen.
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mawa | 10.09.2021 21:51 Uhrad 1
Dass Sie so eine Frage hier raunend ins Leere stellen, statt einfach online zu recherchieren, ob Ihre Hypothese stimmt, zeugt davon, dass Sie sich ohnehin schon für eine Antwort entschieden haben
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Hinrich Schoppe | 10.09.2021 16:35 UhrSchick, aber...
...ob die Verwendung von so viel Holz wirklich nachhaltig ist? Es braucht Kubikkilometer Bauholz, dass irgendwo "produziert" werden muss.
Zur Erinnerung: Der Ausgangsstoff sind Bäume, also Pflanzen, die einige Jahrzehnte zum Wachsen benötigen, möglichst "artgerecht" und möglichst ohne Großtechnik (Harvester) "geerntet" werden sollten... Nach der Ernte sollte der Boden noch bzw. wieder nutzbar sein. Und das in Zeiten von Erderwärmung mit Verödung ganzer Länder und zunehmendem Raubbau an Wäldern, die für uns atembare Luft erzeugen.
Das Ganze wirkt für mich bei dieser Größe im Detail eher klobig; alleine die eher fetten Stahlspannschlösser, die das Holz zusammenzwingen. Das war schon Thema in den Öko-bewegten 80ern, als Holztragwerke aufkamen (v.Busse etc.) und ist nicht wirklich besser geworden.
Nach meiner Wahrnehmung gibt es sinnvollere Materialien für solche Vorhaben, auch betonreduzierte, z.B. Carbon, Glasfaser, bewehrte Ziegel...
Grundsätzlich ist das Ensemble für mich sehr gelungen, besonders die schöne schmale Hochhausscheibe, die geradezu spätmodern aus dem Sockel wächst.
Aber da so vehement auf die "Innovation Holz" hingewiesen wird...
Zwanzig Stockwerke hoch ragt der hölzerne Hotelturm über die sonst flach bebaute Stadt Skellefteå in Nordschweden.
Der schmale Hotelturm mit seiner thermischen Hülle aus Glas wird im unteren Bereich von einem vier- bis fünfsgeschossigen Sockel umgeben, in dem der eigentliche Kulturbau liegt.
White Arkitekter verbauten so viel Holz wie möglich. Ihre Materialentscheidung inszenieren sie mit einer offenen Deckenkonstruktion im Foyer.
Der größte der sechs Bühnensäle umfasst 1.200 Sitze. Wände, Decke, Boden, Stühle, Bühnenrückwand: alles aus Holz!
Bildergalerie ansehen: 40 Bilder
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Christian Richter | 14.09.2021 12:47 UhrBeigeschmack
Wie bei vielen Projekten, die sich in besonders augenfälliger Weise mit Nachhaltigkeit beschäftigen, wird vielleicht genau dieses Zeichenhafte zur Hürde für das eigentliche Ziel. Ein Holzbau in Schweden, dagegen kann man natürlich nichts sagen.
Aber ein Hochhaus? In Lappland? Es gibt kaum eine weniger nachhaltige Gebäudeform als ein statisch aufwendiges, aber dann umso unflexibleres System als eine Hochhausscheibe. Die dann komplett mit Glas eingehüllt werden muss, weil die klimatischen Bedingungen so rau sind. Ist es nicht merkwürdig, dass alle anderen Gebäude auf dem Luftbild so ganz anders aussehen?
Auch das architektonische Versprechen konnte nicht eingelöst sein. Wer jetzt sagt, dass sei bei Renderings ja immer so, würde die gestalterische Ambition schon am Eingang abgegeben. Bei den scheinbar so transparenten, luftigen Hülle, die das Bild vorgaukelt, ist es aber eine Illusion mit Ansage.
Vielleicht werden aber Erkenntnisse gewonnen, die an anderen Orten sinnvoller eingesetzt werden können. Das wäre dann wirklich ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.