Aubervilliers liegt in der Pariser Banlieue – zwischen La Villette im 19. Arrondissement und dem Stade de France in St. Dénis. Hier ist ein skulpturaler Kulturbau für zwei Nutzungen entstanden, der einen sperrigen Namen trägt: „Konservatorium für Musik und Tanz von regionaler Ausstrahlung (CRR) und Interdisziplinäres Kulturzentrum (ECT) Aubervilliers La Courneuve“.
Der differenziert gestaltete, solitäre Neubaus der Architekten François Chochon und Laurent Pierre muss sich gegenüber benachbarten Großstrukturen wie Stadion, Schwimmbad und Wohnhochhäusern behaupten. Die Architekten haben sich der Aufgabe mit dem Slogan „Architektur ist unsere Landschaft“ genähert.
Der Neubau sollte seine städtische Umgebung nicht dominieren; daher wurde die Höhe auf 12 Meter beschränkt, obwohl 16 möglich gewesen wären. Gegenüber dem Stadttheater hat der Baukörper einen „Spalt“ bekommen, um zusammen mit dem Theater einen „Kulturplatz“ auszubilden.
Beide Nutzungen zeichnen sich baukörperlich ab und haben auch zwei verschiedene Eingänge. Im Inneren wurde dennoch eine gewisse „kontrollierte Durchlässigkeit“ der verschiedenen Nutzergruppen angestrebt.
Das Kulturzentrum, im Lageplan links, ist der öffentlichere Teil des Gebäudes. Seine Eingangshalle öffnet sich zur Straßenecke. Umlaufende Galerien auf drei Geschossen bilden den Rahmen für Veranstaltungen wie Bankette mit 1.000 Stehplätzen. Das Auditorium bietet 600 Sitzplätze.
Auch die Musikschule ist für die Architekten eine eigene Welt, nicht bloß ein Gebäude. Daher sind die Eingangsbereiche des Konservatoriums als Gänge und Schluchten gestaltet, die sich in die Tiefe des Gebäudes ziehen. Ein Auditorium für 300 Zuschauer und 50 Musiker bildet das Herz. Unterrichtsräume sind in den oberen Geschossen untergebracht.
Auf Karte zeigen:
Google Maps