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06.11.2017

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Erstarrte Welle

Kulturzentrum in Sevilla von Guillermo Vázquez Consuegra


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Als hätte der Architekt Guillermo Vázquez Consuegra den aktuellen politischen Sturm in Spanien geahnt: Der Eingang des neuen Kulturzentrums CaixaForum im andalusischen Sevilla erinnert an eine Welle, die über die Besucher schwappt. Angesichts der separativen Kräfte in Katalonien zumindest liest sich das Bauwerk wie ein Sinnbild für die derzeitige Situation. Dabei ist die Kulturstiftung der katalanischen CaixaBank, die bereits in Madrid, Barcelona oder auf Mollarca Dependancen mit einem hochkarätigen Ausstellungs- und Kulturprogramm unterhält, ein positives Beispiel für die Verknüpfung der Provinz Katalonien mit dem übrigen Spanien.
 
Außen klare Konturen, innen expressiv gewölbt – Guillermo Vázquez Consuegras skulpturaler Eingangspavillon ist fast das einzige, was von dem neuen CaixaForum auf der Tejo-Halbinsel zu sehen ist, die 1992 als Gelände für die Expo Sevilla diente. Der Hauptteil des 10.500 Quadratmeter großen Kulturzentrums liegt unter der Erde. Konzeptionell knüpft der Architekt aus Sevilla damit an die Parasoles von Jürgen Mayer H. in der Altstadt an: Der Eingang bietet Sonnenschutz in der heißen Region, formt einen öffentlichen Raum und markiert zugleich eindrucksvoll eine kulturelle Institution im Straßenbild.
 
Vazquez Consuegras stand vor der Herausforderung, die Kulturhalle in eine bestehende Stahlbetonstruktur einer Tiefgarage einzufügen, die nie in Betrieb gegangen war. Sie war für den umstrittenen Pelli Tower gebaut worden, der 2015 südwestlich des neuen Forums fertiggestellt wurde. Zwei Etagen tief reicht die Stahlbetonstruktur auf riegelförmigen Grundriss, mit flachem Dach ragt sie eine Etage oberirdisch heraus.

Den Eingangspavillon platziert der Architekt als Solitär neben den Bestand, zieht von ihm aus eine Treppe in das unterste Niveau und lässt sie in einem doppelgeschossigen Foyer münden. Von hier wird das CaixaForum erschlossen: der Bühnensaal, mehrere Ausstellungsflächen und Nebenstiegen. Oberirdisch, wo Vazquez Consuegras das bestehende Betonfragment mit einer Glaswand und vertikalen Lamellen abschließt, befinden sich die Cafeteria und Verwaltungsräume.
 
Den rohen Beton des Fragments hat der Architekt zum Gestaltungsmerkmal erhoben. Unbehandelt zieht sich die graue Decke durch alle Räume. Ebenso die kräftigen Träger. Dieser Umgang mit dem Bestand ist bereits Tradition bei der CaixaBank. Das erste CaixaForum eröffnete 2002 in Barcelona in einer ehemaligen Textilfabrik, Arata Isozaki entwarf lediglich einen neuen Eingang. Das zweite Forum eröffnet 2008 in Madrid. Herzog & de Meuron hatten dem alten Elektrizitätswerk Mediodía eine spektakuläre Haube aus Corten-Stahl aufgesetzt. (sj)

Fotos: Duccio Malagamba, Jesus Granada


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

mehmet | 07.11.2017 11:51 Uhr

seit jahren....

schreibe ich das hier im forum. warum kommt nicht einmal so eine meldung aus heimischer produktion? einmal...bitte.
aber nein, immer aus den vermeintlich so gebeutelten südlichen regionen. nix aus dem vermeintlich so reichen deutschland.
aber mittlerweile sind ja in spanien auch die autobahnen besser!
....

 
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