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05.09.2014

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Der Felsen lebt

Kulturzentrum in Saragossa von Carme Pinos


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Fast wirkt das neue Kultur- und Gemeindezentrum in Saragossa wie aus einer anderen Zeit, so abweisend und nach innen gekehrt, und doch ist es gerade darum von monumentaler Präsenz im Stadtraum. So wurde in Spanien vor der Finanzkrise gebaut, wenn ambitionierte Lokalpolitiker ohne Rücksicht auf die Kosten Zeichen setzen wollten.

Als Carme Pinós 2009 den Wettbewerb für das neue CaixaForum Zaragoza gewann, war die Krise jedoch schon in vollem Gange, weshalb das Projekt ohne seinen privaten Träger, die Stiftung der katalanischen Sparkasse la Caixa, wahrscheinlich nicht denkbar gewesen wäre. Sie zählt zu den reichsten Kulturinstitutionen weltweit, was auch der Grund sein mag, warum das Zentrum in Saragossa vielleicht ein wenig zu dominant geraten ist.

Trotzdem wäre es falsch, das Projekt allein auf seine stadträumliche Wirkung zu reduzieren. Denn mit der vertikalen Organisation des Gebäudes wurde eine größere Durchlässigkeit des Erdgeschosses ermöglicht mit dem Ziel, die Stadt näher mit dem künftigen Park hinter dem Forum zu verknüpfen. Und die Geschlossenheit des Gebäudes, das mit seinem kantigen Volumen wie ein riesiger Felsen wirkt, soll das vielfältige Innenleben stärken.

Dieses beginnt mit dem unterirdischen Auditorium, dessen Vorraum sich zu einem versteckten Garten öffnen lässt, führt von dort zum Erdgeschoss mit einer Buchhandlung und weiter über Rolltreppen zu den Obergeschossen mit Ausstellungs- und Seminarräumen, dem Restaurant und der öffentlichen Dachterrasse.

Was tagsüber noch so massiv wirkt, erwacht nachts demonstrativ zum Leben. Ein Teil der Fassade besteht nämlich aus perforierten Aluminiumpaneelen, hinter denen blaue LED-Lampen das CaixaForum geheimnisvoll zum Leuchten bringen. (sb)

Fotos: Ricardo Santonja; Estudio Carme Pinos


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

ebenfalls | 08.09.2014 12:20 Uhr

ein Architekt

Krisen erzeugen Architektur, Booms erzeugen Investorenmist.

3

auch ein | 06.09.2014 14:48 Uhr

architekt

@mehmet:

arm aber sexy ;-)

2

Designer | 05.09.2014 22:36 Uhr

Baukultur in Deutschland

@ mehmet: Genau das denke ich auch immer wieder. Vor allem seit dem ich gesehen habe was für coole Architektur im Vorarlberg in jedem kleinen Nest steht.

Ich wohne ja in Hamburg. Wenn ich mir überlege wie viel privates Geld in der Stadt wohnt und man sich dann die Häuser dazu ansieht, schrecklich. Die Backstein/Glasklotz-Debatte kann da nur ein Ablenkungsmanöver sein. Und mal ehrlich, die HdM-Phili reisst es dann auch nicht mehr raus. Falls die mal fertig wird.

Was Baukultur angeht läuft irgendwas schief in dem Land.

1

mehmet | 05.09.2014 16:24 Uhr

wie geht das?

spanien... vor nicht allzu langer zeit stark gebeutelt,
immer noch nicht wirtschaftlich wieder auf den beinen.

deutschland dagegen platzt fast vor erfolg, zumindest
wird dies in den medien so verbreitet.

und dann... zeige mir einer mal ein deutsches kulturzentrum in einer deutschen stadt ähnlicher grösse wie saragossa!

nix. und im baunetz gibts davon woche für woche ein
beispiel nach dem anderen. langsam kommen mir
zweifel.

klasse bauwerk, vielleicht irgendwann in münster, heidelberg oder mannheim? lol

 
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