Im Zuge der umfassenden Revitalisierung eines nach Martin Luther King, Jr. benannten Parks im Städtchen Winter Park nördlich von Orlando entstand mit dem Winter Park Library & Events Center auch ein neues Kulturzentrum. Entworfen wurde es vom Büro des Riba-Goldmedaillenträgers David Adjaye mit Niederlasssungen in London, New York und Accra. An der nordwestlichen Ecke des Parks an erhöhter Stelle mit Blick über einen See gelegen, beherbergt der neue Gebäudekomplex eine Bibliothek und ein Veranstaltungszentrum.
Auftraggeberin des Bauvorhabens war die Stadt Winter Park, die dafür ein Budget von knapp 42 Millionen Dollar bewilligte. Finanziert wurde dies zu Teilen von der Bezirksregierung des Orange County und aus einer Tourismusentwicklungssteuer. An der Projektentwicklung und -umsetzung beteiligt waren unter anderem HuntonBrady Architects (Orlando/ Tampa) als lokale Kontaktarchitekt*innen und das Landschaftsarchitekturbüro LandDesign (Orlando).
Adjaye Associates konzipierten das Kulturzentrum als „Wissenscampus“ in Form eines „kleinen Dorfes“, das neben intellektueller Nahrung auch Raum für soziale Begegnungen bieten soll. Es besteht aus drei Baukörpern, die sich hinsichtlich ihrer architektonischen Gestaltung gleichen, in Größe und Funktion jedoch deutlich variieren. Das mit 3.266 Quadratmetern größte Volumen nimmt die Bibliothek auf, das Veranstaltungszentrum umfasst 1.690 Quadratmeter. Der dritte Pavillon mit 228 Quadratmetern dient als Porte Cochère, also als Empfangsportikus. Er ist als allseitig offene Überdachung mit kreisrunder Deckenöffnung ausgeführt.
Bestimmendes Merkmal aller drei Bauten ist eine leicht konisch zulaufende Kubusform und Fassaden aus rötlichem Beton, die im Sockelbereich durch große Fensterbögen geöffnet wurden. Diese Gestaltung sei nicht zuletzt von der lokalen tropischen Fauna der Region und deren auskragendem Blattwerk inspiriert, erklären die Architekt*innen. Sowohl Veranstaltungszentrum als auch Bibliothek verfügen über flexible Grundrisse, um dem vielseitigen Programm Rechnung zu tragen. Erschlossen werden beide Gebäude im Inneren durch massiv wirkende, in Schwarz gehaltene Wendeltreppen. (da)
Fotos: Dror Baldinger, Chad Baumer, Ivane Katamashvili
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