Wie so viele chinesische Millionenstädte hat sich auch Changchun ein opulentes Kulturzentrum gegönnt, und wie für so viele repräsentative Bauten Chinas wurden gmp Architekten mit dem Entwurf betraut. Ende 2011 wurde das Museum für Kultur, Bildende Kunst und Wissenschaft den Nutzern übergeben; eine offizielle Einweihung hat noch nicht stattgefunden.
Der Name deutet es an: Eigentlich handelt es sich um drei Museen innerhalb eines Komplexes. Der Entwurf übernimmt die Dreiteilung und ordnet drei steinerne Kuben um ein zentrales Eingangsgebäude wie Windmühlenflügel an. Als Zentrum und Lobby jedes Museums dienen unterschiedlich zugeschnittene, hohe Lufträume. Das Foyer des Museums für Kultur leiten die Architekten aus der Form eines tief eingeschnittenen Canyons ab, der Luftraum des Museums der Bildenden Künste ist von Diagonalen durchschnitten. Das zentrale Foyer des Museums der Wissenschaften schneidet sich rechtwinklig in die Baumasse ein, „quasi als Symbol des Technischen und Wissenschaftlichen“, so die Architekten.
Funktional gleicht sich der Aufbau der drei Museen: Ein quadratischer Rundgang führt die Besucher auf allen Ebenen von Ausstellungsbereich zu Ausstellungsbereich. Brücken queren den zentralen Luftraum an jeweils vier Stellen und erleichtern die Orientierung im Gebäude. Außerdem bieten sich dadurch imponierende Ausblicke sowohl in die jeweilige zentrale Halle als auch in die Landschaft und den Museumspark, in den das Dreifachmuseum eingebettet ist.
Fotos: Marcus Bredt
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Marco | 15.02.2012 13:27 UhrDa hat
Da hat wohl der chinesische Auftraggeber ein Wort mitegeredet und entscheiden was gut aussieht.
Wenigstens ein deutsches Büro das die grossen Projekte absahnt und deutsche Architekten mit Arbeit versorgt. Das ist ja für ein 300 Mann Büro in Deutschland nicht möglich mit den kleinen Hundehüttenprojekten die hier gebaut werden.