Eine schlanke schwarze Kiste soll mehr Leben in dieses Areal im belgischen Andenne bringen. Neben dem bestehenden, recht unscheinbaren Bau eines Kulturzentrums stellte das Büro LABEL architecture mit Sitz in Brüssel nun einen Neubau fertig: für kreativen Mix direkt an der Maas mit weiteren Räumen zum Tanzen, Singen, Zusammenkommen, aber auch Arbeiten.
Die Architekten entscheiden sich für einen schmalen schlichten und viergeschossigen Bau mit einem Zugang der besonderen Art: eingebaut in einen künstlich angelegten Hügel, unter dem eine Verbindung zum Bestandsgebäude entsteht und über dem eine Holzterrasse den zweiten Zugang sichert. Was man den Abbildungen noch nicht entnehmen kann – der Hügel soll einmal ganz grün werden.
Im Inneren herrscht ebenso ein Mix aus Naturbelassenheit und einem bisschen Pop: Holz und Beton im Treppenbereich werden mit tiefschwarzen und weißen Bereichen kombiniert, die auch mal durch sattes Rot aufgelockert sind. Hier sollen sich unterschiedlichste Nutzer nebeneinander komfortabel fühlen, deshalb konzentrierten sich die Architekten auf die Schaffung kleiner und privater, aber auch offener Räume. Die Kombination verschiedener Materialien lässt keine Langweile aufkommen.
Die Idee, dem Bau ein Stück mehr Präsenz im städtischen Gefüge zu verleihen, hatte der Fotograf Marc Wendelski. Nach seinem Vorschlag haben die Architekten ein großdimensionales Bild an die dem Fluss zugewandte Fassade drucken lassen – doch nur an die dünnen vertikalen Streifen entlang der Fenster. Vom anderen Ufer aus strahlt einem also die Glasfassade entgegen, während die Autofahrer und Fußgänger, die von der Seite kommen, eine hinter dem Vorhang hervorlugende Frau erblicken. (pg)
Auf Karte zeigen:
Google Maps