Wie städtische Landschaft, öffentlicher Raum und Gebäude zu einem harmonischen Ganzen verschmelzen können, zeigt eine Gruppe Architekten im argentinischen Córdoba. Das 6.170 Quadratmeter große Kulturzentrum Córdobas, das von Iván Castañeda, Alejandro Cohen, Cristián Nanzer, Inés Saal, Juan Salassa und Santiago Tissot Ende letzten Jahres fertiggestellt wurde, bezeichnen die sechs Architekten selbst als zeitgenössische Sehenswürdigkeit.
Gesucht war eine beständige, moderne Gebäudeform als Zeichen der Gegenwart, die keiner bestimmten Zeit, Mode oder Stilrichtung angehört, sondern diese unabhängig überdauern soll. Klarheit, Offenheit und Innovation artikulieren sich im neuen Stadtraum über drei Grundelemente: die Treppenanlage mit öffentlichem Raum auf dem Dach, den Pharos-Turm als weithin sichtbare Landmarke und das die Anlage umgebende Wegenetz.
Eine Landschaft aus einem Gebäude zu formen, die als topografisches Zitat auf die raue Landschaft Córdobas verweist, war die Konzeptidee der Architekten. Diese veräußert sich in der 67 Meter langen, gewölbten Stahlbetonschicht – einer versteinert fließenden Bewegung, die an die Strömung des felsigen Meeres erinnern soll, dessen Wellenschlag in der Luft gefroren ist. Der öffentliche Platz auf dem Dach bietet Raum für Veranstaltungen und wird in seiner Gestaltung einer Vielzahl sozialer Bedürfnisse gerecht.
Eine Aussparung durchzieht das gesamte Gebäude und dient als visuelle Verbindung der verschiedenen Ebenen des Außenraums, des Innenhofs und des ruhigen Innern des Gebäudes, wo das institutionelle Programm abläuft und ein Auditorium Platz findet.
Der „Bicentennial Pharos“-Turm ist mit seiner Höhe von über 100 Metern aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen und macht als spiralförmige Betonsäule, die sich um die eigene Achse windet, von weit her auf das imposante Kulturzentrum Córdobas aufmerksam. (bk)
Fotos: Gonzalo Viramonte
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LeoHart | 11.04.2015 08:36 UhrBetonbrutalismus
Kann mich meinem Vorredner nur anschließen.
Sieht aus als stammt das Gebäude aus der Ära des Betonbrutalismus.
Beton in Ehren aber muss das heute sein?
Wirkt auf mich sehr kühl und distanziert. Es scheint jedoch im städtebaulichen Kontext in guter Gesellschaft zu sein.