Offen und in edlem Gold präsentiert sich das neue Kulturzentrum in Saint-Germain-lès-Arpajon im Süden von Paris: Filigran wirkt die Vorhangfassade, teilweise verglast, teilweise mit vertikal profilierter Verkleidung gefüllt. Vor der gemeinsamen Gründung des Atelier O-S architectes 2002 in Paris haben Vincent Baur, Guillaume Colboc und Gaël Le Nouëne in Rotterdam für Rem Koolhaas und Adriaan Geuze gearbeitet. In internationalen Wettbewerben konnten sie bereits Anerkennung gewinnen, bauen aber vorwiegend in Frankreich.
Die niederländische Prägung äußert sich in der Form des Baukörpers: ein rechtwinkliges U, klar geschnittene Dachneigung und eine bedeutende Auskragung. Dank der Hanglage kann man durch das U unter dem Gebäude hindurchgehen. Die Bibliothek befindet sich im Obergeschoss, unten wird Tanz und Musik einstudiert und geprobt. Den Kopf des Gebäudes bildet ein Auditorium, am anderen Ende ist ein Lichthof ausgeschnitten und in Beton eingefasst.
Die Einrichtung ist flexibel. So sind auch im Innenraum die Fensterprofile hauptsächliches Gestaltungsmerkmal und kommen durch den Kontrast zum Sichtbeton besonders gut zur Geltung. Was für ein Ausblick bietet sich? Nebenan liegt ein Friedhof. Die Aufenthaltsflächen am Gebäude sind oben wie unten versiegelt. Stattdessen haben die Architekten das Dach begrünt. (dd)
Fotos: Vincent Baur / Vincente Ferrane
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