Die Hafenstadt Tianjin südöstlich von Peking war gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner bereits gut bekannt, unter anderem stehen hier schon seit längerem ein Theater und ein Bahnhof des Hamburger Büros. Ihr jüngstes Projekt, das gerade fertiggestellt wurde, ist allerdings trotzdem von ungewöhnlicher Natur. Kein großer Solitär war nämlich gefragt, sondern eine übergeordnete Struktur, die unterschiedliche Kulturbauten von Büros aus China, Europa und Nordamerika zu einem Ensemble zusammenfasst.
Das Projekt entstand im neuen Stadtviertel Binhai, wo gmp gegen die kühlen Wintermonate mit einer überdachten Kulturmeile arbeiten, die das Rückgrat aller Gebäude bildet. Auch bezüglich ihres Format und ihrer Ausrichtung machte der Masterplan genaue Angaben. Beteiligt waren unter anderem MVRDV mit einer Bibliothek, Bernhard Tschumi mit einem Technikmuseum und Revery Architecture mit einem Theater. Meinhard von Gerkan, Stephan Schütz und Stephan Rewolle, verantwortlich für den Gesamtentwurf, durften selbst auch noch das Museum für moderne Kunst gestalten.
Die Hauptachse der Anlage ist bei einer Länge von über 330 und einer Breite von 25 Metern schon von stattlichen Maßen, aber besonders beeindruckt die Ost-West-Verbindung. Die ist zwar deutlich kürzer, dafür aber rund 60 Meter breit, so dass ein zentraler Platz entsteht. Überwölbt ist die Kulturmeile von einer parasolartigen Konstruktion, die im Zwielicht ein wenig an die großen Verkehrskathedralen des späten 19. Jahrhunderts denken lässt. Einige dieser Schirmstützen sind auch im Außenraum des Ensembles zu erkennen, wo sie die Eingänge markieren.
Das Kunstmuseum, das sich innerhalb des Komplexes gegenüber dem Bau von Tschumi befindet, verfügt über mehr als 25.000 Quadratmeter auf fünf Geschossen. Das kantige Volumen wird sowohl entlang der Kulturmeile als auch straßenseitig mit Glasfassaden aufgebrochen. Die innere Organisation folgt dabei geradezu klassischen Prinzipien: Das Zentrum dient der Erschließung und Repräsentation, in den Flügen ist die Kunst zu sehen. (sb)
Fotos: Christian Gahl
Zum Thema:
Jenseits von einzelenen architektonischen Projekten wird gerade auch der Zusammenschluss der beiden Städte Peking und Tianjin mit der umliegenden Provinz Hebei diskutiert.
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entsetzlich | 02.11.2018 10:14 Uhrwas für ein
zusamenhangloses gewürge.