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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kultur_und_Gesellschaft_auf_dem_Weg_aus_der_Quarantaene_7247947.html

13.05.2020

Rückkehr zur Normalität?

Kultur und Gesellschaft auf dem Weg aus der Quarantäne


Langsam scheint sich die Lage zu beruhigen, Museen und Galerien dürfen wieder ihre Pforten öffnen – wenn auch unter strengen Auflagen. Es wirkt, als seien Kunst und Kultur auf einem vorsichtigen Weg zurück in die Normalität. Daher verweisen wir heute sowohl auf mehrere digitale als auch auf die ersten analogen Angebote, bevor wir in Kürze wieder wie gewohnt Termine vermelden.

Eine Welt nach Corona
In seinem „After Corona Club“ hat sich der NDR mit den Auswirkungen des Virus auf unsere Gesellschaft befasst. In einem Interview mit Niklas Maak wird das Thema im Hinblick auf die Architektur beleuchtet. Aktuell könnte der große, unfreiwillige Homeoffice-Testlauf beispielsweise dazu führen, dass Arbeitgeber ihre Büroflächen aufgeben und die Arbeit stattdessen vermehrt von zu Hause aus verrichten lassen. Das wiederum würde mehr Fläche für den dringend benötigten Wohnraum schaffen, so der Architekturkritiker der FAZ.

Das Maß aller Dinge

Auch das Rotterdamer Architekturbüro MVRDV beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Welt nach Corona aussehen könnte. Angekündigt ist eine achtteilige Video-Reihe, die in regelmäßigen Abständen auf Youtube gezeigt werden soll. Der Beitrag „Capacity 1.5“ stellt Analysen zu den Kapazitäten und zur räumlichen Belastbarkeit der Städte in den Mittelpunkt. Der Mensch als Maß aller Dinge sei durch die Abstandsregelung um 1,5 Meter in die Breite gewachsen – wie wirkt sich das auf den gebauten Raum aus?

Für Lehnstuhl-Reisende

Das Stadtmodell der Initiative Münster Modell e.V. ist nun auch online abrufbar. Im Maßstab 1:500 zeigt es den Innenstadtbereich vom Leonardo-Campus bis zum Mühlenhof und vom Zentrum Nord bis zum Hafen. Das Modell besteht aus mehreren 1 x 1 Meter messenden Platten, die als Grundlage für Planungsdiskussionen herangezogen werden können. 

VAi@home versammelt alle Angebote, die das Flämische Architekturinstitut online zu bieten hat. Zahlreiche Möglichkeiten, Architektur zu Hause zu erleben, sind auf der Seite des Instituts aufgelistet: virtuelle Ausstellungsbesuche, Ausmalvorlagen, Interviews und Vorträge sowie eine reichhaltige Online-Sammlung von Zeichnungen und Fotos.

Weiterbildung im World Wide Web

Nachdem Präsenz-Fortbildungen in den letzten Wochen ausfallen mussten, arbeiteten Architekten- und Ingenieurkammern, Verbände und Unternehmen vermehrt an der Bereitstellung digitaler Formate. Das Online-Magazin „Internet für Architekten“ fasst in seinem Webinar-Kalender nun sämtliche Angebote zusammen und erspart Planer*innen somit eine mühsame Suche. 

Mit dem Podcast durch Berlin
Ticket B bietet für gewöhnlich Architekturreisen ins Ausland sowie Führungen durch die Hauptstadt an. Die Zeit des Lockdowns hat das Team aus Architekten, Professoren, Dozenten und Fachautoren zur Konzeption einer Podcast-Reihe genutzt. „Dach über Berlin“ handelt von Architektur und Stadt und soll alle zwei Wochen erscheinen. Die erste Folge befasst sich mit den Treppen der Berliner Museumsinsel und ist über Spotify, Apple und Soundcloud verfügbar. Ab dem 25. Mai finden auch wieder Führungen unter freiem Himmel statt.

Analoge Kunst und Kultur 
Einige Museen und Galerien haben ihre Wiedereröffnung angekündigt oder schon vollzogen. Informationen zu den (teilweise verkürzten) Öffnungszeiten, Hygiene- und Abstandsregelungen sind auf den jeweiligen Webseiten verzeichnet.


Bereits in der vergangenen Woche empfing das Deutsche Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt wieder seine ersten Besucher. Einige Ausstellungen, darunter auch „Die neue Heimat“, wurden verlängert.

Seit dieser Woche kann die Ausstellung „Du, meine konkrete Utopie“ der BDA Hamburg Galerie mit verlängerter Laufzeit besichtigt werden.

Das Schweizerische Architekturmuseum S AM ist ebenfalls wieder zugänglich und zeigt aktuell die Ausstellung „Unterm Radar“.

Schon seit dem 5. Mai 2020 ist die Ausstellung „Granddaughter Meets Grandfather“ in der Architektur Galerie Berlin zu sehen.

Auch die Architekturgalerie München öffnet wieder ihre Türen und stellt eine künstlerische Arbeit aus, die in der Krise heranwuchs. Aus dem Open Call von Florian Bengert unserer ersten Ausgabe von Kultur und Gesellschaft in Quarantäne ist mittlerweile ein tatsächliches kollektives Kunstwerk entstanden. Knapp 800 Zeichnungen temporärer Arbeitsplätze erreichten den Architekten aus München bisher – und der Aufruf läuft nach wie vor. Ein erster Work-in- Progress-Stand des No-Stop-Home-Office wird ab heute, 13. Mai 2020, in der Architekturgalerie der Öffentlichkeit präsentiert.

Text und Recherche: Trang Pham


Zum Thema:

Baunetzwoche#557 „Das Wunder von Flandern“


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Der neue Podcast „Dach über Berlin“ handelt von Architektur und Stadt und erscheint alle zwei Wochen.

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Die Ausstellung des Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt „Die neue Heimat“ ist noch bis Oktober zu sehen.

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Das Stadtmodell der Initiative Münster Modell e.V.  kann als Grundlage für Planungsdiskussionen herangezogen werden.

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MVRDV beschäftigt sich mit der Frage, wie eine Welt nach Corona aussehen könnte und hat dazu eine achtteilige Video-Reihe angekündigt.

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