Wolfgang Jean Stock, der erst im Januar 1999 eingestellte „neue“ Chefredakteur der renommierten BDA-Verbandszeitschrift „Der Architekt“, ist seinen Posten bereits wieder los. Ihm wurde Ende Juli 1999 durch den Präsidenten des BDA, Andreas Gottlieb Hempel, innerhalb der verlängerten Probezeit gekündigt. Aufgrund der besonderen Konstruktion der Zeitschrift ist der zuständige Vorgesetzte des Chefredakteurs nicht die Verlagsleitung, sondern das BDA-Präsidium.
Hempel hat die Kündigung ausgesprochen, ohne sich mit dem - nach den Statuten mitspracheberechtigten - Redaktionsbeirat abzustimmen. Daraufhin haben mehrere Mitglieder des Beirats, darunter die Architekten Wilhelm Kücker, Ulrich von Altenstadt und Arno Lederer, spontan ihre Arbeit in diesem Gremium niedergelegt. Arno Lederer ist deswegen sogar unter Protest aus dem BDA ausgetreten.
Als Begründung für die Kündigung Stocks wurde unter anderem angeführt, man vermisse bei ihm die „regelmäßige Präsenz in BDA-Gremien“ sowie den „ständigen Kontakt mit hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen im Bundesverband“. Überdies hätte einer seiner Beiträge „ohne Not zu Mißstimmungen mit dem BDA-Mitglied Günter Behnisch“ geführt. Dies bezieht sich offenbar auf einen kritischen Leitartikel Stocks zu Behnischs Planungen für den eventuellen Umbau des Münchner Olympiastadions.
In einer Klausurtagung will sich das BDA-Präsidium Ende August 1999 „mit der Frage der geeigneten Fortführung der Redaktionsarbeit“ beschäftigen. „Dabei sollen die Anregungen aus dem Redaktionsbeirat berücksichtigt werden“, hieß es in einem Schreiben Hempels an die (damaligen) Mitglieder dieses Gremiums.
Weder Andreas Gottlieb Hempel noch Wolfgang Jean Stock waren bis zum Redaktionsschluß am 5. August 1999 für eine Stellungnahme zu erreichen.

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