Seit einigen Wochen sind im Münchner Karstadt am Dom die Regale leer geräumt, die Lichter aus und das Haus geschlossen. Ein neues Geschäftshaus soll her und den Sechziger-Jahre-Bau ersetzen. Das geforderte Konzept: Keine Ansammlung kleiner Boutiquen, kein Kaufhaus-Solitär und auch kein Shop im Shop – die „Vielfalt unter einem Dach soll sich definieren”.
Die Bayerische Bau- und Immobilien-Gruppe Schörghuber hat für die Gestaltung des Neubaus Ende 2009 in enger Kooperation mit der Landeshauptstadt München einen Wettbewerb ausgelobt, der am Wochenende entschieden wurde. Das Preisgericht entschied sich unter den Arbeiten der zwölf teilnehmenden Büros für drei Entwürfe aus Berlin:
- 1. Preis: Kuehn Malvezzi
- 2. Preis: Max Dudler
- 3. Preis: Kleihues + Kleihues
Stadtbaurätin Elisabeth Merk lobte die Siegerarbeiten: „Auch aus Sicht der Stadt München stellen die Entwürfe der Preisträger hervorragende Vorschläge für den stadträumlich besonderen Ort in der Münchner Fußgängerzone dar.“
Zu der Aufgabe, Tradition und Moderne in der Fußgängerzone zu verbinden, zählen eben abwechslungsreich gegliederte Fassaden und ausgeprägte Dachlandschaften. Alle Preisträger hätten dem neuen Bauwerk ein Erscheinungsbild gegeben, das sowohl der Historie Rechnung trage als auch dem speziellen Ort zum Beispiel mit filigranen Metallprofilen an der Fassade eine „neue zeitgemäße Gestalt“ gebe.
Auf dem Grundstück in der Neuhauser Straße 19 bis 21 befanden sich früher die Gebäude der Pschorr-Bierhallen. Hier war das Stammhaus der Brauerei, das im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört wurde.
Insgesamt wird der Bau mit fünf oberirdischen und vier unterirdischen Geschossen die gewaltige Geschossfläche von 44. 000 Quadratmetern umfassen. Der bisherige Kaufhausbau aus dem Jahr 1962 soll ab diesem August entkernt werden, der Abriss ist ab Oktober geplant. Das neue Geschäftshaus soll 2013 fertig gestellt sein. Wer von den Preisträgern den endgültigen Auftrag bekommt, wird erst in den nächsten Wochen entschieden.
Zum Thema:
Everybody's Darlings: Kuehn Malvezzi im Gespräch bei Crystal Talk
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.
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s.k. | 05.05.2010 15:01 Uhrstimmann?
...das würde auch diese brachial-antiquierte architektur erklären...