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14.05.2009
Räume sind nicht leer
Kritikerpreis für Peter Sloterdijk
Der Philosoph Peter Sloterdijk erhält den BDA-Preis für Architekturkritik. Seit 1963 würdigt der Preis Autoren, die in ernsthaftem Bemühen die Gestaltung der gebauten Umwelt kritisch begleiten. Das 1983 im Suhrkamp-Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft von Sloterdijk zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit Rüdiger Safranski moderiert der promovierte Schriftsteller im ZDF Das philosophische Quartett. Den Kritikerpreis erhielt Sloterdijk für sein philosophisches Denkbild über die Gegenwart des Raumes.
Die Jury, unter ihnen Michael Mönninger und Riklef Rambow, zu ihrer Entscheidung: „Mit der Trilogie „Sphären“ hat Peter Sloterdijk den beseelten Raum als soziales Bindeglied der Gesellschaft wiederentdeckt. Der derzeitigen aufgeregten Debatte über den „Style“, in dem gebaut werden sollte, stellt er eine fundamentale Raumphilosophie gegenüber, die Kriterien für den Wahrheitsgehalt von Raumschöpfungen aus einer Gegenwartsanalyse filtert: Räume sind nicht als eine leere Abstraktion zu begreifen, sondern als gebaute Grundlage des menschlichen Zusammenlebens und des sozialen Gefüges.
Mit stilistischer Brillanz und suggestiven Metaphern breitet der Kulturkritiker Sloterdijk einen philosophischen Rahmen aus, der die ureigenste Aufgabe von Architekten beschreibt – Architektur als solidarische Raumschöpfung und Kraft für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die Preisverleihung findet am 20. Juni im Rahmen des 5. BDA-Tages in Weimar statt.
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