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22.05.2017
Libeskind schaltet sich ein
Kritik an Berliner Baupolitik
Daniel Libeskind äußert sich wieder einmal zum Baugeschehen. Diesmal nimmt er die nur schleppend laufende Debatte um das in Berlin geplante Museum der Moderne von Herzog & de Meuron zum Anlass. In einem Gespräch mit dem „Focus“ bezeichnete er den Wettbewerb als „dubios“. „Das sind gute Architekten, aber dieser Entwurf ist anachronistisch“, sagte der 71-Jährige, um dann zu einer generellen Kritik an der Berliner Baupolitik auszuholen.
In Berlin gebe es bereits „genug mediokre Architektur“. Es fehle an Dichte, an Hochhäusern, es fehle der öffentliche Diskurs, den es für exzellente Kulturbauten brauche. Und es mangele an Ehrgeiz beim Thema Bauen. Das liege sowohl an der Selbstzufriedenheit der Regierenden wie auch an jener der Architekten. Libeskind hat von 1989 bis 2003 in Berlin gelebt und unterhält aktuell Büros in New York und Zürich. Ende 2016 wurde das von ihm geplante Wohnhaus Sapphire in Berlin-Mitte fertig gestellt. Immer wieder veröffentlichen deutschsprachige Medien seine Kommentare zu aktuellen Fragen der Architektur.
Kritik am Wettbewerbergebnis übt auch eine Petition, die Mitte April von Kristin Feireiss vom Aedes Architekturforum unter dem Hashtag #forumskultur:kulturforum auf change.org veröffentlicht wurde. Ihr Ziel ist es, „die öffentliche Diskussion zu Zukunft und Gestaltung dieses zentralen Ortes in Berlin anzustoßen und die Dimensionen des Siegerentwurfs für die Öffentlichkeit vor Ort anschaulich zu machen“. Sie richtet sich an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz, an Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und fordert unter anderem eine transparente Finanzplanung für die verwendeten Steuermittel. Die aktuell vorliegende Planung sei für die veranschlagten 200 Millionen Euro auch laut Aussage des Juryvorsitzenden Arno Lederer und nach Meinung von Finanzexperten nicht zu verwirklichen. 759 Personen sind dem Aufruf bisher gefolgt, noch bis 1. Juni kann unterschrieben werden, danach gehen die Unterschriften gesammelt an die Entscheidungträger. (fm)
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Daniel Libeskind
Der siegreiche Wettbewerbsentwurf von Herzog & de Meuron für das Museum der Moderne am Berliner Kulturforum.
Das Jüdische Museum in Berlin von Daniel Libeskind.
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