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06.01.2012
Kosmischer Strudel
Krebszentrum von Kurokawa in Wales
Erst James Stirling und Frank O. Gehry, zuletzt Rem Koolhaas (siehe BauNetz-Meldung vom 4. Oktober 2011): Die gemeinnützige britische Kette von Krebshilfezentren „Maggie's“ sieht Architekturqualität ausdrücklich als einen Faktor an, der Kranken zur Linderung oder Aufmunterung gereichen kann. Die Maggie's-Krebszentren stehen jedem, der an irgendeiner Art von Krebserkrankung leidet, ohne Anmeldung und Bezahlung offen. Die Stiftung geht auf die 1995 verstorbene Landschaftsarchitektin und Designerin Maggie Keswick Jencks zurück, die selbst an Krebs litt. 1996 wurde das erste dieser Zentren in Edinburgh eröffnet.
Am 9. Dezember wurde das bislang jüngste Zentrum, das „Maggie's South West Wales“ eröffnet, das an das Singleton Hospital in Swansea angegliedert ist. Der Entwurf stammt von dem 2007 verstorbenen japanischen Architekten Kisho Kurokawa, als ausführende Architekten fungierten Garbers and James Architects, die sich noch zu Lebzeiten von Kurokawa mit ihm über diese Aufgabe austauschen konnten. Die Landschaftsarchitektur stammt von Kim Wilkie und wurde von Terra Firma Consultancy umgesetzt.
Das Entwurfskonzept von Kurokawa basiert auf dem Bild des „kosmischen Strudels, einem starken Symbol des Lebens“, bei dem „ewige Kräfte um einen ruhigen Pol kreisen“. „Die spiralförmigen Segmente des Gebäudes regen andere Teile des Gebäudes aus Erde und Wasser an, die voneinander durch Wellen warmen Lichtes getrennt sind“, heißt es poetisch weiter.
Aus diesem Konzept heraus ergab sich sowohl die äußere Form als auch die innere Aufteilung des Gebäudes. Der zentrale, elliptische Raum bildet „ein ruhiges, warmes gesellschaftliches Herz“ der Anlage, während die ausgreifenden Flügelbauten und die daran anschließenden Terrassen persönlichere und stärker gefasste Räume bilden, die zur kontemplativen Betrachtung der Landschaft anregen. Das gesamte Gebäude befindet sich in einer erhabenen Position nahe eines Waldrandes.
Kurokawa hatte vor seinem Tod gesagt: „Das Maggie's wird auf die Erde herauskommen und sich mit zwei Armen bewegen wie eine rotierende Galaxie. Eine Seite begrüßt den Besucher, während die andere Seite die Natur umarmt – Bäume, Felsen, Wasser.“
Fotos: Lorenz Haarmann/ Maggie’s Cancer Caring Centres
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