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25.11.2020
Von Atrien und Arterien
Krankenhauserweiterung in Kopenhagen von LINK arkitektur und 3XN
Wie so ziemlich jede große Klinik ist auch das Reichskrankenhaus („Rigshospitalet“) in Kopenhagen ein Ensemble, das sich über Jahrzehnte entwickelt hat und ständig weiter wächst. Auffälligster Gebäudeteil der Anlage ist die große Erweiterung aus den 1960/70er Jahren, die als wuchtige betonsichtige Scheibe im Stadtraum steht. Später wurde auf diese Scheibe auch noch eine charakteristische Plattform für Rettungshubschrauber aufgesetzt.
Direkt nordöstlich des grauen 16-Geschossers eröffnete vor kurzem ein mit hellen Natursteinplatten verkleideter, siebengeschossiger Erweiterungsbau. Das offiziell als Nordflügel bezeichnete Haus profitiert davon, dass es sich mit einer Längsseite direkt zum Fælledparken orientiert. Wer das Glück hat, ein entsprechendes Zimmer zugewiesen zu bekommen, genießt also im besten Fall einen weiten Blick ins Grüne. Das dürfte dem Genesungsprozess zumindest nicht schaden.
Der Neubau bietet auf 54.000 Quadratmetern Fläche 209 Patientenzimmer (davon so gut wie alle Einzelzimmer), 33 Operationssäle, mehrere Ambulanzen und eine Intensivstation. Verantwortlich für Entwurf und Umsetzung waren das skandinavische Großbüro LINK arkitektur und 3XN (Kopenhagen). Ebenfalls beteiligt waren die Architektur- und Ingenieurdienstleister Sweco Architects, die an allen laufenden Erweiterungen des Reichskrankenhauses beteiligt sind und dabei auch das Baustellenmanagment verantworten. Seit der Arbeit am Wettbewerb 2012 waren außerdem die Landschaftsarchitektin Kristine Jensen Tegnestue (Aarhus) und die aus München stammenden Krankenhausspezialisten Nickl & Partner involviert.
Vor allem in den oberen Geschossen wird das strukturelle Prinzip des Grundrisses deutlich: Die Bereiche mit den Patientenzimmern sind als Mäander angeordnet, der wiederum mittig von einer langen Achse durchschnitten wird. Dieser zentrale Flur – die Pressemitteilung kommt nicht darum herum, von einer „Arterie“ zu sprechen – soll die Zirkulation bündeln, so dass die davon abgehenden Zimmerflure etwas ruhiger sind. Vier Liftbereiche und die beiden Wendeltreppen in zwei großzügig verglasten Atrien dienen der vertikalen Bewegung im Haus. (gh)
Fotos: Adam Mørk
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