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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Krankenhausbau_von_a_r_Architekten_7943259.html

31.05.2022

Infrastruktur für Myanmar

Krankenhausbau von a+r Architekten


Bereits vor acht Jahren entwarf das Stuttgarter Büro a+r Architekten einen Schulbau für den in Deutschland ansässigen Verein Projekt Burma e.V. Seit seiner Gründung 2009 unterstützt dieser Menschen in Myanmar, die durch Katastrophen oder strukturelle Armut in Not geraten sind. Mit dem Krankenhaus im Dorf Magyizin ist nun seit 2020 ist eine weitere Planung des Büros für den Verein fertig gestellt. Eröffnet wurde es rund ein Jahr vor dem Militärputsch im Februar 2021. Derzeit wird es durch medizinisches Personal aus Myanmar betrieben.

Das Haus steht im Süden von Myanmar in einer abgelegenen Küstenregion. Von der Bezirkshauptstadt Pathein ist es nur mit einer mehrstündigen Fahrt auf Lehmpisten durch tropischen Regenwald und einer anschließenden Bootsfahrt durch weit verzweigte Mangrovenwälder zu erreichen. Dort soll es mit 20 Betten die Versorgung von 20.000 Menschen aus 20 umliegenden Gemeinden ermöglichen und – auf einem Hügel stehend – als Unterkunft bei Stürmen und Tsunamis dienen.

Der Entwurf umfasst ein Atrium-Haus und einen Nebentrakt mit Isolierstation und Krankenzimmern für ansteckende Patienten. Beide Gebäude sind über einen Laubengang miteinander verbunden. Im Haupthaus sind die Patientenzimmer, Personal- und Behandlungsräume, zu denen ein OP-Bereich, ein Kreissaal und ein Labor gehören, um ein Atrium angeordnet. Dieses dient zugleich als Wartebereich. Bau und Ausstattung des Krankenhauses wurde ausschließlich aus Spenden finanziert.

Entsprechend der landestypischen „brick nogging structure“ ist der Bau mit einer Nutzfläche von 515 Quadratmetern als Stahlbetonskelettbau ausgeführt und mit Ziegeln ausgefacht. Über umlaufende Lamellenfenster aus Holz, die sich öffnen lassen, kann man die Räume belichten und belüften. Für die im tropischen Klima wichtige Luftzirkulation wurden unterhalb des aus Holzfachwerkträgern ausgebildeten Daches geflochtene Bambusmatten und Lüftungslamellen im Dachfirst angebracht. Weil es in der Region keine Handwerksfirmen gibt, wurden die Arbeiten unter Anleitung eines Zimmermanns von den Dorfbewohnern ausgeführt, so die Architekten. (sla)


Fotos: Oliver Gerhartz


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