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27.09.2017
Heilsame Superlative
Krankenhaus in Montreal von CannonDesign und NEUF
Dies ist kein Bürokomplex, auch keine Firmenzentrale, sondern der Neubau des Universitätsklinikums in Montreal. Die 3-Millionen-Quadratmeter-Anlage hat bis zu 22 Stockwerke und nimmt zwei Blocks im Stadtzentrum ein. Ein Großprojekt dieser Art braucht, gerade wenn die Umsetzung zehn Jahre dauert, wahrscheinlich einfach ein motivierendes Narrativ, in dem sich Superlative aneinander reihen. Das größte Krankenhaus in Nordamerika soll nicht nur auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung sein, sondern auch die östliche Downtown von Montreal beleben und nebenbei mit 13 großformatigen Werken die höchste Konzentration öffentlicher Kunst am Bau in der Stadt bieten.
Auch wenn die schiere Größe des Krankenhauses, die es sicherlich in mehrerlei Hinsicht effizient macht, im Vordergrund der Wahrnehmung steht: Den Architekten ist vor allem die „Patientenerfahrung“ wichtig, wie die Verantwortlichen CannonDesign (New York u. a.) und NEUF architect(e)s (Montreal/Ottawa) betonen. Das Gebäude solle für die Einwohner der Stadt „neu definieren, wie sich ein Krankenhaus anfühlt“. Um die Fehler funktionalistischer Architekturentwürfe beispielsweise der Sechzigerjahre zu vermeiden, musste die „Maschine“ wohl durch räumliche Inszenierungen und nicht zuletzt auch durch Kunst „menschlicher“ gemacht werden.
Fröhliche Farben und große Fenster mit Aussicht sollen den Aufenthalt in den 772 Krankenzimmern aufwerten und eine Gebäudebrücke wird durch viele kleine Lichter zu einer Art Milchstraße. Besonders stolz sind die Architekten darauf, trotz der hohen Flächenauslastung auch ein Baudenkmal in die neue Klinik integriert zu haben. Innovative Werkzeuge wie 3-D-Drucker halfen, die ursprünglich hier befindliche Kirche nach Fertigstellung der Neubauten wieder an ihrem angestammten Platz zu verorten. Verschwindend klein inmitten der Wolkenkratzer trägt das Gotteshaus nun nicht zuletzt durch seinen heimeligen Maßstab zur geistigen Gesundheit der Patienten bei.
Die superlativen Bugwellen haben dem Projekt schon vor der nun verkündeten Eröffnung des ersten Bauabschnittes (im zweiten soll u. a. noch ein Auditorium mit 500 Sitzen entstehen) architektonische Auszeichnungen wie einen Architizer A+ Award eingebracht. Doch erst wenn sich diese Wogen etwas geglättet haben, wird sichtbar werden, ob das CHUM sein Versprechen einlösen kann, ein „heilender Ort“ für Montreal zu werden. (dd)
Auch wenn die schiere Größe des Krankenhauses, die es sicherlich in mehrerlei Hinsicht effizient macht, im Vordergrund der Wahrnehmung steht: Den Architekten ist vor allem die „Patientenerfahrung“ wichtig, wie die Verantwortlichen CannonDesign (New York u. a.) und NEUF architect(e)s (Montreal/Ottawa) betonen. Das Gebäude solle für die Einwohner der Stadt „neu definieren, wie sich ein Krankenhaus anfühlt“. Um die Fehler funktionalistischer Architekturentwürfe beispielsweise der Sechzigerjahre zu vermeiden, musste die „Maschine“ wohl durch räumliche Inszenierungen und nicht zuletzt auch durch Kunst „menschlicher“ gemacht werden.
Fröhliche Farben und große Fenster mit Aussicht sollen den Aufenthalt in den 772 Krankenzimmern aufwerten und eine Gebäudebrücke wird durch viele kleine Lichter zu einer Art Milchstraße. Besonders stolz sind die Architekten darauf, trotz der hohen Flächenauslastung auch ein Baudenkmal in die neue Klinik integriert zu haben. Innovative Werkzeuge wie 3-D-Drucker halfen, die ursprünglich hier befindliche Kirche nach Fertigstellung der Neubauten wieder an ihrem angestammten Platz zu verorten. Verschwindend klein inmitten der Wolkenkratzer trägt das Gotteshaus nun nicht zuletzt durch seinen heimeligen Maßstab zur geistigen Gesundheit der Patienten bei.
Die superlativen Bugwellen haben dem Projekt schon vor der nun verkündeten Eröffnung des ersten Bauabschnittes (im zweiten soll u. a. noch ein Auditorium mit 500 Sitzen entstehen) architektonische Auszeichnungen wie einen Architizer A+ Award eingebracht. Doch erst wenn sich diese Wogen etwas geglättet haben, wird sichtbar werden, ob das CHUM sein Versprechen einlösen kann, ein „heilender Ort“ für Montreal zu werden. (dd)
Fotos: Adrien Williams
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