Il Leon d'Oro, der Goldene Löwe, ist schon seit 1949 der höchste Preis, der bei den Filmfestspielen von Venedig vergeben wird. Die Architekturbiennale hat den Preis dann später übernommen, es gibt ihn als „Goldenen Löwen“ für den besten Beitrag eines Landes und für das beste Projekt in der Hauptausstellung, sowie einen „Silbernen Löwen“ für den vielversprechendsten Nachwuchsarchitekten in der Hauptausstellung.
Darüber hinaus wird auch ein Architekt mit einem „Goldenen Löwen“ für das Lebenswerk ausgezeichnet, der Preisträger wird traditionellerweise vom Kurator der Biennale vorgeschlagen und bereits im Vorfeld bekannt gegeben: Nach Frank Gehry 2008 (siehe BauNetz-Meldung) wird in diesem Jahr auf Vorschlag von Kazuyo Sejima Rem Koolhaas ausgezeichnet. Sejima: „Er hat die Möglichkeiten der Architektur erweitert. Er fokussiert die Beziehungen zwischen den Menschen und dem Raum. Er erschafft Gebäude, die Menschen zusammenbringen und setzt so neue, ambitionierte Ziele für die Architektur. Sein Einfluss auf die Welt geht weit über Architektur hinaus.“
Darüber hinaus hat die Kuratorin einen speziellen „Goldenen Gedenk-Löwen“ an den 2006 verstorbenen japanischen Architekten Kazuo Shinohara (siehe BauNetz-Meldung) verliehen. „Shinohara war ein Mensch, der sich direkt mit dem Symbolismus von Räumen beschäftigt hat und wie dieser das Individuum beeinflusst. Dabei hat er sich einerseits sehr mit dem Symbolismus in der japanischen Architektur beschäftigt, sich andererseits aber auch auf einer abstrakten Ebene mit Räumen und Städten beschäftigt. Ich schlage vor, ihn zu ehren, weil er sich auf eine sehr persönliche Weise mit der Kraft des Raums auseinandergesetzt hat.“
Die Goldenen Löwen werden, zusammen mit den anderen Auszeichnungen, bei einer Veranstaltung zur Eröffnung der Biennale verliehen.
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Objektberichte zu Bauten von Rem Koolhaas gibt's im Baunetzwissen: die Zentralbibliothek in Seattle im Baunetzwissen Sonnenschutz und die Botschaft der Niederlande in Berlin im Baunetzwissen Beton