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20.09.2006
Postmoderne Box
Koolhaas baut Campusgebäude für die Cornell-Universität in den USA
Rem Koolhaas kehrt zu seinen Wurzeln zurück: Am 19. September 2006 stellte er an der Cornell University in Ithaca/New York seinen Entwurf für einen Erweiterungsbau der dortigen Architekturfakultät vor. Koolhaas selbst hatte 1972 und 1973 dort Architektur studiert, unter anderem bei Oswald Mathias Ungers.
Ateliers und Seminarräume sollen in dem Gebäude Platz finden, das auf einem vormals als Parkplatz genutzten Grundstück auf dem Campus gebaut wird. 40 Millionen Dollar (rund 31,5 Mio. Euro) sind für den Neubau mit einer Nutzfläche von 4.270 Quadratmetern veranschlagt.
An der Bauaufgabe - oder vielmehr am Bauherren - hatten sich vor OMA schon andere Architekturbüros die Zähne ausgebissen: Zuerst scheiterte Steven Holl, der das historische Rand Hall-Studio für einen Neubau abreißen lassen wollte, danach die Berliner Architekten Barkow Leibinger mit einem linearen Gebäude.
Koolhaas schlägt einen Flachbau vor, der die beiden Straßen auf dem abfallenden Gelände miteinander verbindet. Auf der Nordseite des „Kunstquartiers“ und entlang der Fall Creek Gorge entsteht dadurch ein öffentlicher Freiraum. Eine unterirdische Aufschüttung verbindet das Ober- mit dem Untergeschoss. „Dies ist der geringstmögliche Aufwand für ein Maximum an Bedingungen“, so Koolhaas. Er habe sich mit seinem Entwurf in die Debatte zwischen Box oder Blob begeben: „Die Box ist immer etwas Isoliertes. Aber hier benutzen wir die Box als Vermittler. Man kann sagen, dies ist ein postmoderner Einsatz der Box.“
Im Inneren des Neubaus wird es offene Arbeitsräume ebenso wie eine Bücherei und Präsentations- und Ausstellungsflächen geben.
Der Baubeginn soll bereits imJahr 2007 sein, die Fertigstellung ist für 2009 geplant.
Weitere Meldungen zur Planungsgeschichte lesen Sie in unseren Meldungen zur Beauftragung von Rem Koolhaas (BauNetz-Meldung), zum Wettbewerbsgewinn von Barkow-Leibinger (BauNetz-Meldung), zur Shortlist des zweiten Wettbewerbs (BauNetz-Meldung) und zum Wettbewerbsgewinn von Steven Holl (BauNetz-Meldung).
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