Neubau-Gegner Prince Charles hat eines ihrer Gebäude einmal als Mülltonne bezeichnet, nun erweitern die Londoner Architekten Patel Taylor Architects eine georgianische Kirche in Bristol, die zu den beliebtesten Kammerorchester-Spielstätten des Landes gehört.
Nach der soeben erteilten Baugenehmigung soll der multifunktionale Anbau bis Herbst 2017 realisiert werden. Das Projekt, das dem Gebäude seine langfristige Zukunft als Konzertsaal von Weltrang sichern soll, läuft unter dem wortverspielten Titel „Building a Sound Future“. Die Kirche St. George war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert als Prototyp eines Gartenhauses realisiert worden. In den 70er Jahren stark vernachlässigt, hatte sich damals eine Bürgerinitiative für die Umnutzung und den Erhalt eingesetzt. Der Erweiterungsbau für das heutige Konzerthaus, in dem die BBC regelmäßig Aufführungen präsentiert, soll u.a. ein Café mit einer Kapazität für bis zu 550 Gästen unterbringen, das den Besuchern weitläufige Blicke in die umgebende Parklandschaft ermöglicht.
„Projekte wie dieses erinnern uns daran, warum wir Architektur machen“, sagen Patel Taylor Architects. Das Erdgeschoss der Erweiterung schließt sich auf der Ebene der Krypta der ehemaligen Kirche an und zeichnet sich durch eine nüchterne und zurückhaltende Steinfassade sowie durch den großzügigen Einsatz von Glas aus. Die Architekten wollen so eine eigenständige Identität im historischen Kontext schaffen.
Patel Taylor Architects arbeiten seit den späten 80er Jahren von London aus, neben kontextuellen Bauten betreuen sie derzeit prominente Stadterneuerungsprojekte wie den Londoner Masterplan für Wembley und zwei Mischnutzungsprojekte in Southbank. Erst kürzlich konnten sie ein
Wohnungsbauprojekt in Form einer eigens entwickelten Reihenhaustypologie in den Londoner Stadtteilen Barking und Dagenham realisieren.
(lr)
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