RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Konzentrisches_Wohnhaus_in_Chile_4834805.html

04.10.2016

Zurück zur Meldung

Freier Blick aufs Meer

Konzentrisches Wohnhaus in Chile


Meldung einblenden

Feiner, glatter Sichtbeton ist Luxus. Quadratische Stützen mit rauh geschalter Oberfläche hingegen kennt man eher aus dem Parkhaus. Aber auch dieser Beton kann Luxus bedeuten – entscheidend ist die richtige Form am richtigen Ort. Die Südchilenischen Architekten Mauricio Pezo und Sofia von Ellrichshausen unterrichten an internationalen Universitäten und kuratierten 2008 die Ausstellung im chilenischen Pavillon auf der Biennale in Venedig. Seit 2002 entwerfen sie zumeist geometrisch-konzeptuell im gemeinsamen Büro Pezo von Ellrichshausen. In dem kleinen Ort Navidad, westlich von Santiago de Chile bauten sie ein Privathaus, das sich über den Wald erhebt, um den Blick auf das Meer freizugeben.

Die geometrische Skulptur auf konzentrischem Grundriss erinnert an einen auf den Kopf gestellten Stufentempel oder eine Pagode: Vier biegesteife Rahmen auf acht durchgehenden Stützen erlauben freie Ecken auf jeder Ebene. Pro Geschoss kommen acht Stützen hinzu, sodass das Betonskelett durch seine Auskragungen eine „künstliche Leichtigkeit“ gewinnt, wie die Architekten sagen. Der Aufstieg erfolgt über eine schmale Wendeltreppe im Zentrum, sodass mit jeder erstiegenen Ebene der Kontakt zum Boden geringer wird, bis man ihn auf der Dachterrasse fast gänzlich vergisst.

Der statische und durchaus massive Kern tritt zurück hinter „der Verführung seiner immateriellen Reflexion“, denn der sichtbare, rohe Stahlbeton wird nur mit heimischem Holz und großen Glasflächen kontrastiert, während der funktionale Einbau auf ein Minimum reduziert ist. So bietet das Haus Nida ein archaisches und gleichzeitig luxuriös großzügiges Raumerlebnis auf einem über 5.000 Quadratmeter großen Grundstück im Nirgendwo. Beinah erscheint es zu spirituell, um darin zu wohnen.



F0t0s: Pezo von Ellrichshausen


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

1

Jan | 11.10.2016 11:50 Uhr

so wie es sein soll

Ein wundervolles Projekt!!!

Poetisch, schlicht, spielerisch und mit einem starken Konzept ohne zweifelhafte Kompromisslösungen.
Ein Haus was den funktionalen Alltag und die immer mehr zu einem fragwürdigen Utilitarismus verkommende Welt aussperrt.

Ein herrlicher Rückzugsort.

 
Mein Kommentar
Name*:
Betreff*:
Kommentar*:
E-Mail*:

(wird nicht veröffentlicht)

Zur Durchführung dieses Service werden Ihre Daten gespeichert. Sie werden nicht an Dritte weitergegeben! Näheres erläutern die Hinweise zum Datenschutz.


Die Eingabe einer E-Mail-Adresse ist zwingend, um einen Kommentar veröffentlichen zu können. Die E-Mail ist jedoch nur durch die Redaktion einsehbar und wird nicht veröffentlicht!


Ihre Kommentare werden nicht sofort veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Regeln.




Alle Meldungen

<

04.10.2016

Zürich, dynamisch, flexibel

Kreativmall von baumschlager eberle

04.10.2016

Archigrams Erbe

Kölner Ausstellung mit Peter Cook und Gavin Robotham

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?