Silbern glänzend windet sich der Bau in die Höhe. Aus einem breiten Körper reckt sich ein schmaler Turm in die Luft und erhebt sich über die Nachbarbauten. Seine silbrige Fassade erinnert ein wenig an die Haut einer Schlange. Im Inneren der Central Embassy – der Name kommt daher, dass hier vormals die Gärten der britischen Botschaft lagen – sind in der Sockelzone Geschäfte, im Turm ein Fünf-Sterne-Hotel untergebracht.
Es ist das Vorzeigeprojekt der thailändischen Central Group, zu der neben zahlreichen großen Marken auch die Luxuskaufhäuser KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg gehören. Entworfen hat den nun fertig gestellten Konsumtempel im Herzen Bangkoks das Architekturbüro Amanda Levete aus London. 37 Stockwerke ist der Komplex an der Ploenchit Road, Bangkoks Haupteinkaufsstraße, hoch. Auf sieben Etagen davon offerieren Geschäfte Waren aus dem Luxussegment, 27 Geschosse umfasst das Hotel.
Verbunden sind Shoppingtempel und Hotel durch eine Architektur ohne Ecken und Kanten: Abgerundete Formen lassen die insgesamt knapp 140.000 Quadratmeter Nutzfläche von Turm und Basis zu einer architektonischen Einheit verschmelzen. Die Asymmetrie sowohl innen als auch außen nähme dem Baukörper sein ungeheures Volumen, so die Architektin.
Offene Formen, Balkone und abgestufte Terrassen schaffen eine Verbindung zur umgebenden Stadtlandschaft – sehen und gesehen werden ist das Motto. Zwei vertikale Lichtschächte bringen Tageslicht ins Innere. Das Spiel mit dem Licht spiegelt sich auch wortwörtlich in der Fassade. Inspirationsquelle waren thailändische Muster. Wie schon in Lissabon knüpfen AL_A damit an lokale Traditionen an. 300.000 Aluminium-Fliesen bilden die äußere Hülle, jede mit zwei Oberflächen, um sowohl das Chaos der Stadt als auch den Himmel zu reflektieren. Die dynamische Oberfläche erzeugt den sogenannten Moiré-Effekt.
Gutes bewahren, aber Neues ergänzen, so beschreibt es Architektin Amanda Levete: „Central Embassy trifft den Kern dessen, was Bangkok ausmacht. Fortschrittliche Technologien und lokale Kultur binden das Gebäude an seine Umgebung und Geschichte an und definieren seine Lage trotzdem neu.“ Der Turm ist der erste durch eine britische Architektin fertiggestellte Bau in Thailand. (kat)
Fotos: AL_A, Hufton Crow
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