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14.11.2023

Farbspiele auf Beton

Konservatorium in Montigny-le-Bretonneux von Dominique Coulon


Das in Straßburg ansässige Büro Dominique Coulon & Associés konnte schon eine ganze Reihe an Kulturbauten realisieren, darunter zwei Mediatheken in Porto Vecchio und Pélissanne sowie zwei Kulturzentren in Rennes und Straßburg. Zum Portfolio kam im letzten Jahr nun ein Konservatorium für Musik-, Theater- und Tanz hinzu. Das Forum des Arts Charles Aznavour befindet sich in Montigny-le-Bretonneux, rund fünf Kilometer südwestlich von Versailles. Das Projekt, dessen Baukosten sich laut Angaben auf rund 9,7 Millionen Euro beliefen, war 2016 aus einem von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb hervorgegangen.

Auf einem dreieckigen Grundstück wurde der aus mehreren kompakten und zueinander verdrehten Volumen bestehende Baukörper mit seiner Hauptfassade nach Süden ausgerichtet und rechtwinklig zur Straße platziert. Die Geometrie des Baus spiegelt das komplexe Raumprogramm wider, das sich über vier Ebenen auf rund 3.350 Quadratmeter Fläche verteilt: Das Gebäude umfasst Theaterräume, darunter ein großes, über zwei Geschosse reichendes Black-Box-Auditorium mit 146 Sitzplätzen, drei Tanzstudios samt Umkleiden, Musik- und Instrumentenräume unterschiedlicher Größe, ein Aufnahmestudio, einen Schlagzeugraum im Untergeschoss sowie Studios für die Musikproduktion.

Die Innenräume sind mit Holzeinbauten ausgestattet und verteilen sich entlang einer Achse mit gemeinschaftlichen Bereichen, die zudem Ausblick auf die umgebende Stadt bieten. Drei große Oberlichter sorgen für Licht im zentralen Atrium, von dem aus die Ebenen über eine monumentale Treppe erschlossen werden. Auf die großen Scheiben sind Dichroitische Farbeffektfolien aufgebracht, deren changierende Oberflächen je nach Sonnenstand für wechselnde Farbspiele auf den Sichtbetonwänden sorgen.

Die Fassaden bestehen aus verglasten Fensterbändern sowie Flächen mit verschiedenen Texturen, die das Licht unterschiedlich reflektieren, um die Kontur des Gebäudes zu verwischen und ihm eine „Aura“ zu verleihen, so die Architekt*innen. Der Kulturneubau steht übrigens in Blickbeziehung zu dem berühmten, 1985 am Rand eines künstlichen Sees erbauten Wohnblock Les Arcades du Lac des 2022 verstorbenen Architekten Ricardo Bofill. (uav)

Fotos: Eugeni Pons


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