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10.10.2000
Kein Ring und keine Schüssel
„Konsensmodell“ für Münchner Olympiastadion vorgestellt
Auf der Suche nach der für alle Beteiligten befriedigenden Lösung im Umbau des Münchner Olympiastadions ist nun ein weiterer Schritt getan: Am 9. Oktober 2000 wurde von Oberbürgermeister Christian Ude im Rathaus der Stadt der neueste, gemeinsame Vorschlag der Architekten Behnisch & Partner und Auer, Weber und Partner vorgestellt. Dieser „Konsensvorschlag“, der Abstand nimmt von den bisherigen, „Ring“ und „Schüssel“ genannten Vorschlägen, findet „breite Zustimmung“. Der Oberbürgermeister betont in seiner Stellungnahme, wie wichtig es sei, dass nun alle am Urheberrecht beteiligten Architekten für die Umbauplanung gewonnen werden konnten.
Das Stadion soll seine markante und weltberühmte Dachkonstruktion behalten, dafür aber darunter vollständig neu errichtet werden. Die Haupttribüne im bekannten Erscheinungsbild geht vor den Stadionkurven über in einen kreisförmigen Ober- und einen ellipsenförmigen Unterring - der gesamte bisher freiliegende Tribünenbereich erhält eine hufeisenförmige Glasdachkonstruktion. Die Arena bietet, wie in den anderen Entwürfen vorgesehen, durch Spielfeldabsenkung 66.000 Zuschauern Platz, die zu zwei Dritteln weniger als 50 Meter vom Spielgeschehen entfernt sind, und verzichtet nun gänzlich auf Leichathletikanlagen. Die bestehenden sollen allerdings im Jahre 2002 zur Leichtathleitik-Europameisterschaft als letztem Highlight des heutigen Stadions genutzt werden. Danach ist der umgehende Baubeginn der Umbauarbeiten geplant, damit das Eröffnungsspiel der Fußball-WM 2006 planmäßig in der neuen Münchner Fußball-Arena stattfinden kann.
Trotzdem solle man sich nicht zu früh freuen, ließ Ude verlauten. Die auf 385 Millionen Mark kalkulierten Baukosten sind mit einer Zusage von 140 Millionen der Stadt München, einem 100-Millionen-Zuschuss des Freistaates Bayern und ca. 20 bis 30 Millionen der Fußballvereine Bayern München und 1860 München nur zum Teil gedeckt. Jetzt beginne erst die Suche nach weiteren Sponsoren, hieß es. Im Oktober beraten der Planungsausschuss des Stadtrats und die Stadtgestaltungs-Kommission; am 3. November 2000 soll in einem erneuten „Stadiongipfel“ vor allem die Finanzierungsfrage geklärt werden. In einer Vollversammlung am 13. Dezember 2000 soll schließlich über das Projekt entschieden werden.
Modellfoto: Behnisch & Partner
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Ausführliche Informationen, Abbildungen und hilfreiche Zusammenstellungen von Texten zur Planungsgeschichte finden Sie in den Webauftritten der Stadt München unter http://www.muenchen.de/olympiastadion und der Süddeutschen Zeitung unter http://www.sueddeutsche.de/stadion/.
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