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07.05.2018

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Marés auf Mallorca

Kongresszentrum von Francisco Mangado in Palma


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Nicht als ein Gebäude, sondern als städtische Struktur in großer Dimension beschrieb Francisco Mangado (Pamplona) 2005 das Konzept für sein Kongresszentrum Palau de Congressos in Palma de Mallorca. Das Projekt gewann damals den ersten Preis des von der Stadt und der Regierung der Balearen ausgelobten Wettbewerbs. Die Umsetzung begann zwar im Folgejahr, jedoch lag die Grundstruktur des schmalen, 350 Meter langen und 50 Meter breiten Gebäudekomplexes während der Finanzkrise brach. Erst im letzten Jahr wurde das Haus fertig. Das 60.000 Quadratmeter großen Kongresszentrum liegt im Südwesten von Palma de Mallorca, fünf Minuten vom Flughafen entfernt, direkt am Paseo Maritimo – eine neue Ankunftssituation für die Besucher, die das Gebiet vor der Altstadt städtebaulich fassen und weiter entwickeln soll.

Die Kombination aus einem Kongresszentrum und einem neungeschossigen Hotel ist nicht nur logistisch sinnvoll, sondern bietet einem komplexen und vielfältigen Programm Raum. Verbunden werden die beiden funktional getrennten Gebäudeteile über eine Fußgängerbrücke auf der dritten Etage. Auf dieser liegen  im Kongressgebäude die eher alltäglichen Nutzungen: ein Restaurant, Besprechungsräume sowie die Terrasse. Im Erdgeschoss befinden sich, neben dem Ausstellungs- und Präsentationsbereich, zwei große Auditorien, die 2.000 und 500 Besucher fassen. Das Größere der beiden kann in zwei Säle unterteilt werden.

Während innen verputzte Wände, Aluminium- und Holzpaneele verwendet wurden, dominiert außen die prägnante Betonstruktur und lokaler Marés das Bild – ein Sandstein in gold-ockerfarben bis weiß, der einfach abgebaut und verarbeitet werden kann. Strukturell sind vor allem die Fassaden interessant. Die gen Süden, zum Meer hin ausgerichtete, fünf Meter tiefe „Wand“ schützt das Innere nicht nur vor direkter Sonneneinstrahlung, sondern nimmt auch Treppen auf. Korrespondierend dazu reihen sich an der Nordfassade Servicebereiche aneinander. Der Grundriss nimmt Bezug auf die Mauern der Ruine einer gotischen Kathedrale und formt einen städtischen Grenzbereich entlang des Wassers.

Mangado ist bekannt für seine „spannenden öffentlichen Projekte“. Er wurde vergangenes Jahr mit dem Kunstpreis Berlin ausgezeichnet. (rc)

Fotos: Juan Rodriguez


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Kommentare
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1

Christian Richter | 08.05.2018 21:08 Uhr

lange Wand

Der Versuch, die lange Fassade zum Meer durch ein modelliertes Volumen aufzulockern, ist sinnvoll und insgesamt gelungen. Die gerasterte Fassade verliert sich jedoch in der Dimension, und kann keinen Maßstab vermitteln. Die "Rückseite" - also eigentlich die der Stadt zugewandte Fassade! - ist eine bodenlose Unverschämtheit. Vollständig geschlossen, obwohl hier kein aufwändiger Sonnenschutz notwendig gewesen wäre. Unbegreiflich wie brutal sich das Haus von der Stadt abwendet, und den Stadtteil mit einer Riesenwand komplett abriegelt.

 
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Francisco Mangado beschreibt den Neubau als städtische Struktur in großer Dimension.

Francisco Mangado beschreibt den Neubau als städtische Struktur in großer Dimension.

Der Neubau ist 350 Meter lang, 50 Meter breit und orientiert sich mit seiner offenen Fassadenseite zum Meer.

Der Neubau ist 350 Meter lang, 50 Meter breit und orientiert sich mit seiner offenen Fassadenseite zum Meer.

Die gen Süden orientierte, fünf Meter tiefe „Wand“ schützt das Innere vor direkter Sonneneinstrahlung.

Die gen Süden orientierte, fünf Meter tiefe „Wand“ schützt das Innere vor direkter Sonneneinstrahlung.

Im Inneren findet man immer wieder dramatische Raumsituationen.

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