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13.08.2014

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Weißes Blatt der Stadt

Kommunales Kulturzentrum in Chile fertig


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In Lo Barnechea, einem Vorort von Santiago de Chile am Fuße der Anden, leben Familien mit großen sozialen Kontrasten. An der Hauptstraße des Ortes wurde vor kurzem ein kommunales Kulturzentrum mit dem Namen „Centro de los Tradiciones“ eröffnet, das allen Einwohnern gleichermaßen zugute kommen soll. Der Entwurf stammt von dem Architekten Gonzalo Mardones (Santiago de Chile). Das Zentrum soll „Raum bieten, um Begegnung und Gemeinschaft zu fördern und das kulturelle Erbe zu bewahren“, so der Architekt über das Programm.

Das strahlend weiße Haus soll unter anderem 6.000 örtlichen Schülern und 13 Folkloregruppen dienen. Es beherbergt Räume unter anderem für Theater, Bildende Kunst, Kunsthandwerk, Handarbeiten, Musik, Film, Literatur, Gesellschaftsspiele, Ökologie und Umwelt, Tanz, Kunst und traditionelles Kochen.

Auf einem Eckgrundstück errichtet, öffnet sich das Haus zum Straßenraum. Mit einer Art Freiluft-Amphitheater fungiert es als Erweiterung des öffentlichen Raums. Hier werden die kulturellen Ereignisse im Inneren den Passanten gegenüber gleichsam „ausgestellt“. Es schließt sich eine große Eingangshalle durch das gesamte Gebäude an, die verschiedene Etagen miteinander verbindet.

Das Haus ist als Stahlbetongebäude konstruiert, was große offene Räume ermöglicht. Verglaste Fassaden zur Straße präsentieren das Innenleben des Kulturzentrums wie in einem Schaufenster. Zur Rückseite hingegen respektieren geschlossene Fassaden die Privatsphäre der Nachbarhäuser. Das Tragwerk wird verstärkt durch stählerne Rundstützen, deren Anordnung keinem erkennbaren Muster folgt.

Die Nutzfläche von 1.425 Quadratmetern verteilt sich auf zwei oberirdische und zwei unterirdische Geschosse. Der Haupt-Versammlungsraum liegt unter dem „Amphitheater“, was ihm eine ausreichende Höhe und eine gute Akustik sichert. Um das Tageslicht möglichst weit ins Innere zu holen, sind die gesamten inneren Oberflächen weiß gehalten. Das Kulturzentrum stellt damit auch so etwas wie „ein weißes Blatt“ in der Stadt dar, das durch die Aktivitäten der Nutzer erst beschrieben werden soll. (-tze)

Fotos: Nico Saieh


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