Was, schon wieder ein Jahr vorbei? Was hat noch mal Anne Imhof auf der 57. Kunstbiennale im Deutschen Pavillon gezeigt? Wer sich nun nervös zu erinnern versucht, dem sei Entspannung angeraten, denn das Großkunstjahr 2017 hat doch noch gar nicht richtig begonnen. Was da nämlich für Irritationen sorgt, ist etwas anderes: Gestern begann höchst offiziell die Suche nach den nächsten deutschen Kommissaren für die Architekturbiennale 2018. Das Ministerium ist damit so früh dran wie selten. Üblicherweise war der Auftakt für die Kür erst im Mai. Die Entscheidung konnte sich dann schon mal hinziehen, bis nur noch ein halbes Jahr Zeit war bis zur Eröffnung.
In diesem Jahr ist allerdings auch die Biennale als Institution bemerkenswert schnell. Alejandro Aravena hatte beim letzten Mal beispielsweise nur wenig mehr zeitlichen Spielraum als viele der nationalen Kuratoren – bei einer ungleich größeren Ausstellungsfläche. Jetzt stehen mit Yvonne Farrell und Shelley McNamara von Grafton Architects hingegen schon zwei vielversprechende Direktorinnen fest. Ein guter Ausgangspunkt also für eine Bewerbung auf den deutschen Posten, denn der Blick auf den großen Rahmen dürfte wichtige Anhaltspunkte für eine erfolgreiche Bewerbung geben.
Lange warten sollte man mit seiner Bewerbung allerdings nicht, denn die Abgabefrist für die erste Runde des Verhandlungsverfahrens mit vorheriger öffentlicher Aufforderung endet bereits am 14. Februar 2017. Zunächst soll aber auch noch kein Konzept eingereicht, sondern lediglich ein Eignungsnachweis erbracht werden. Nach den üblichen Bewertungsmaßstäben soll damit ein Kreis an geeigneten Verfahrensteilnehmern gefunden werden. Die Zusammenarbeit im Team, die Kooperation mit Institutionen und die Bildung von Arbeitsgemeinschaften ist dabei ausdrücklich erwünscht. Im Auswahlgremium sind:
- Matthias Sauerbruch
- Barbara Ettinger-Brinckmann
- Heiner Farwick
- Hans Georg Wagner
- Peter Cachola Schmal
- Claudia Perren
- Reiner Nagel
- Matthias Böttger
- Barbara Engel
- Jórunn Ragnarsdóttir
- Werner Durth
Für die Umsetzung des Beitrags stehen insgesamt rund 487.394 Euro zur Verfügung – etwas mehr als im vergangenen Jahr. Eröffnet wird die Biennale am 26. Mai, vorbei ist sie am 25. November 2018.
Alle Informationen zur Teilnahme unter:
www.bbsr.bund.de
Zum Thema:
Welche Ideen es schon mal gab? Die BauNetz-Sonderseite zur Biennale 2016 gibt Auskunft.