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04.09.2013
Automanic
Köbberling/Kaltwasser zerstören Parkhaus in München
Die Tage der Schaustelle sind gezählt, nach dem 15. September wird das temporäre Ausweichquartier der Pinakothek der Moderne in München wieder abgebaut. Das Finale soll gefeiert werden. Heute Nachmittag wird als letzter und großer Paukenschlag ein temporäres Parkhaus von Folke Köbberling, Martin Kaltwasser und David Moises eröffnet. Gerade erst fertig gebaut, wird es in den kommenden Tagen nach und nach wieder zerstört.
Der Witz daran: Echte Autos fahren ferngesteuert durch die Raumskulptur aus Gipskartonplatten – ein unheimliches Schauspiel. Da die Stützen des temporären Baus bei der Fahrt von den Autos berührt, gestoßen und schließlich zerstört werden, wird dieser allmählich in sich zusammenstürzen.
„Automanic“ nennen die Künstler ihr „Kulissenparkhaus“. „Die Autos zerstören ein Bauwerk, das – rein typologisch – nur zur Unterbringung von Autos geschaffen wurde“, erklären diese ihr Konzept. „Die nach wie vor praktizierte individuelle Mobilität und der vorherrschende Kultstatus des Autos werden damit in Frage gestellt. Wir drehen die Verhältnisse um: Sobald die Automobile ihr individuelles Eigenleben entwickeln, beginnen sie, sich selbst und ihr Umfeld zu zerstören.“
Man darf gespannt sein, wie lange die Dekonstruktion dauern wird – bis Sonntag werden die Autos jeden Tag für eine Stunde durch das Kunstwerk fahren, ein- und ausparken. In den nächsten Tagen schieben sich dann die Platten unvorhersehbar ineinander: ein Crash – der skulpturale Prozess beginnt täglich neu. So wie auf den ersten Fotos wird „Automanic“ schon morgen nicht mehr aussehen.
Eröffnung: Heute, 4. September 2013, 17 Uhr
Weitere Termine: 5. bis 8. September 2013, 17-18 Uhr
Ort: Schaustelle, Barer Str. 40, 80333 München
Fotos: Esther Vletsos, Architekturmuseum TUM
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