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24.03.2020

Erhalt des Ruinenhaften

Kloster wird Stadtbibliothek mit Korteknie Stuhlmacher Architecten


Erst spät kamen die Dominikaner ins flandrische Mechelen. Historikern zufolge ab 1650, wo der Orden in mehreren Phasen ein prächtiges, barockes Kloster errichten ließ. Im späten 18. Jahrhundert entweiht, diente der Bau zunächst als Kaserne, dann als Schule und Lazarett, ehe er ab 1975 leer stand und allmählich verfiel. Im Jahr 2010 beschloss die Stadt Mechelen, die beeindruckende Ruine zu restaurieren und eine öffentliche Bibliothek in den monumentalen Räumen einzurichten. Das umgenutzte Kloster, das typisch für Bettelorden am Rande der Innenstadt angesiedelt ist, wurde so zu einem wichtigen Baustein für die Umwandlung des ganzen umgebenden Areals zu einer neuen Kulturzone in Mechelen.

Der noch baufällige Zustand des Gebäudes muss bei den verantwortlichen Korteknie Stuhlmacher Architecten (Rotterdam) einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Denn das Ruinenhafte der Anlage weiterhin sichtbar zu machen, bildet das konzeptionelle Gerüst ihrer baulichen Wiederherstellung und Umnutzung der Anlage. Die beschädigte Originalsubstanz sowie Spuren späterer Renovierungen, Ergänzungen und des Verfalls ließ das Rotterdamer Büro, das den Umbau zur Bibliotheek Mechelen gemeinsam mit Callebaut Architecten, Drongen und Bureau Bouwtechniek (beide Antwerpen) realisierte, weiterhin erkennbar.

Die Architekt*innen vermieden strukturelle Anpassungen so weit wie möglich, darauf richteten sie ihr nachhaltiges Installationskonzept und die Art der Sanierung, Renovierung und Isolierung aus. Die verschiedenen bauhistorischen Schichten an Wänden, Decken und Mauerwerk mit ihren vielfältigen Texturen und Verfärbungen sind gestalterischer Teil der neuen Bibliotheksräume. Am deutlichsten wird das denkmalpflegerische Konzept bei der Behandlung der alten Klostermauern und Gewölbe, die sich als abstrakte Kunstwerke und Palimpseste verschiedener Zeitschichten präsentieren.

Zentraler Raum der neuen Bibliothek ist der große Dachboden, in dem die größten Kollektionen der Bibliothek, verschiedenste Arbeitsplätze und die Kinder- und Musikbibliothek untergebracht sind. Dank einer zwischen dem alten Dach und neuen Schindeln hinzugefügten Stahlkonstruktion konnte die Konstruktion des Bestands quasi unsichtbar verstärkt werden. Die gesamte historische Holzkonstruktion integrierte das Team in die neue Funktion und ließ sie damit sichtbar. Neue Gauben sorgen für Licht, Aussichten und Brandschutz. Im Projekt gehen Restaurierung, neue Interventionen, soziale Programmierung und stimmungsvoller Innenausbau Hand in Hand. (hn)



Fotos: Luuk Kramer, Karin Borghouts, Stijn Bollaert


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Die Kirche ist mit dem Kreuzgang im Erdgeschoss verbunden, bildet jedoch eine eigenständige Raumeinheit.

Die Kirche ist mit dem Kreuzgang im Erdgeschoss verbunden, bildet jedoch eine eigenständige Raumeinheit.

Der beeindruckende Dachboden ist als einziger Raum im Kloster frei von kirchlicher Bedeutung und Vergangenheit.

Der beeindruckende Dachboden ist als einziger Raum im Kloster frei von kirchlicher Bedeutung und Vergangenheit.

Die Räume sind historisch mit Kreuzgewölben ausgestattet, die das Team auch für die moderne Nutzung erhalten hat.

Die Räume sind historisch mit Kreuzgewölben ausgestattet, die das Team auch für die moderne Nutzung erhalten hat.

Die wechselvolle Geschichte des Klosters hat an seinem Gebäude außen wie innen sichtbare Spuren hinterlassen.

Die wechselvolle Geschichte des Klosters hat an seinem Gebäude außen wie innen sichtbare Spuren hinterlassen.

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