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08.12.2023

Psychiatrie im Grünen

Klinikerweiterung in Baselland von Burkard Meyer Architekten


Im Nord-West-Schweizer Kanton Basel-Landschaft verteilt sich die Psychiatrie Baselland auf insgesamt acht unterschiedliche Standorte mit mehr als 10.000 Patient*innen pro Jahr. Der größte befindet sich am Stadtrand von Liestal, circa fünfzehn Kilometer südöstlich von Basel in der Agglomeration gelegenen. Hier, eingebettet in die Topographie und in den umgebenden Parkwald, entstanden jetzt zwei neue Klinikgebäude für Krisenintervention und Alterspsychiatrie. Geplant und umgesetzt wurden sie von Burkard Meyer Architekten (Baden), die mit ihrem Entwurf 2017 einen Wettbewerb gewinnen konnten.

Die beiden Neubauten sind Teil des Masterplans Campus Liestal. Der wurde eingesetzt, um die zwischen 1934 und 2004 entstanden Gebäude und Abteilungen den räumlichen Anforderungen eines zukunftsorientierten Klinikbetriebs anzupassen. Die nun fertiggestellten Ergänzungen komplementieren sowohl das stationäre als auch das ambulante Angebot auf dem Campus und bieten Platz für insgesamt 144 Patient*innen.

Das neue Zentrum für Krisenintervention liegt auf einer Hügelkuppe und umfasst zwei Stationen sowie eine dreigeschossige Tiefgarage. Das fünfgeschossige Zentrum für Alterspsychiatrie bildet den Abschluss des Klinikgeländes zum Waldrand hin. Die Baukörper wurden als eigenständige Figuren entworfen, sie lassen aber durchaus eine gewisse Zusammengehörigkeit erkennen. Die Fassaden sind geprägt durch herausgezogene Deckenplatten, was den Bauten Plastizität verleiht. Für die Patientenzimmer wirken diese Platten außerdem als schützende Sichtbarrieren. Die Ergänzungen sind unterirdisch an die zentrale Infrastruktur des Klinikums im 1974 errichteten Haus B mit Cafeteria, Hotel, Sitzungs- und Tagungsräumen angeschlossen.

Im Inneren ordnen sich die Grundrisse um jeweils zwei begrünte Innenhöfe. Diese bringen viel Licht in die Gebäude und ermöglichen zahlreiche Raum- und Sichtverbindungen. Die Erschließungsbereiche werden so zu qualitätsvollen Aufenthaltsorten. Von der Sphäre der Patient*innen abtrennbar sind die dienenden Nutzungen der jeweiligen Abteilungen sowie die Ärztezimmer untergebracht. Jede Station funktioniert dabei als in sich geschlossenes System, dessen Räume und Funktionen flexibel konfigurierbar sind: So können Wohngruppen separiert, Arbeits- und Besprechungsräume neu zugeordnet oder entkoppelt werden, um den Abteilungen eine Vielseitigkeit an therapeutischen Nutzungen zu ermöglichen. Das Stationsbüro befindet sich immer im Zentrum.

An den Gebäudeecken bieten außerdem Loggien Ausblick auf die vom Zürcher Büro Vogt Landschaftsarchitekten mit Baumgruppen durchsetzte Wiesenlandschaft. Als Rückzugsorte im Freien dienen außerdem der Dachgarten und der zum Wald hin liegende Demenzgarten. Beide sind Heil- und Duftpflanzen gestaltet. Die Gesamtbaukosten betrugen 68,8 Millionen Schweizer Franken. (uav)

Fotos: Roger Frei


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