- Weitere Angebote:
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
30.11.2022
Gesund werden in Tübingen
Klinikergänzung von White Arkitekter und HPP
Den Zuschlag für den Krankenhaus-Neubau in Tübingen erhielten die Drittplatzierten. Nachdem im April dieses Jahres Hascher Jehle Architektur (Berlin) den nichtoffenen Wettbewerb für den neuen Gelenkbau des Universitätsklinikums Tübingen gewonnen hatten, ist seit Oktober offiziell, dass White Arkitekter (Göteborg) und HPP Architekten (Düsseldorf) ihren Entwurf realisieren werden. Das Amt Tübingen erteilte ihnen durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg den Zuschlag. Zentrale Einrichtungen wie Ambulanzen, Endoskopie, Radiologie sowie einige Pflegestationen der Medizinischen Klinik werden zukünftig darin untergebracht. Ab 2026 soll auf dem Tübinger Schnarrenberg gebaut werden, die Fertigstellung ist für 2031 angesetzt.
Im Entwurf stechen vor allem auskragende Gebäudeeinheiten in Holzbauweise ins Auge, die sich über einem dreigeschossigen Sockel aus Stahlbeton erheben. Dieser folgt in seiner Form dem Verlauf des Hanges und markiert durch ein mit viel Glas gestaltetes Hybridgeschoss, das die Haupterschließungsebene des Krankenhauses bildet, den Übergang zu den oberen Pflegebereichen und Stationszimmern. Die transparenten Fassaden der Auskragungen lassen bereits von Weitem erkennen, dass es sich konstruktiv um große Fachwerkträger handelt, die den schwebenden Effekt der Flügel ermöglichen und die äußere Gestalt dadurch maßgeblich auszeichnen.
Auch im Inneren der Auskragungen ist die Holzkonstruktion raumprägend und verändert das klassische Bild von kühler und steriler Krankenhausarchitektur hin zu wohnlicher Atmosphäre. Die Räume wirken hell mit Blick in die Landschaft und werden durch Terrassen ergänzt. In den Sockelgeschossen wurden nach Süden ausgerichtete, begrünte Höfe und Aussichtsplattformen geplant. Die Architekt*innen achteten laut Projektbeschreibung auf kurze Wege zwischen den einzelnen Stationen und konzipierten eine Magistrale als öffentliche Straße, die die Funktionsbereiche im Gebäude verbindet. Dadurch soll die Orientierung für Besucher*innen erleichtert werden.
„Es war uns wichtig, maximalen Tageslichteinfall und Ausblicke auf Tübingen und die Schwäbische Alp zu ermöglichen“, erläutert Gerhard G. Feldmeyer von HPP Architekten. Obwohl die Innenräume diesbezüglich sehr überzeugend wirken, erscheinen die Auskragungen im Vergleich zum zurückhaltenden Sockelgeschoss etwas dominant. Hascher Jehle jedenfalls hatten eine geschossweise Terrassierung vorgeschlagen, die sich im Verhältnis zur landschaftlichen Umgebung des Schnarrenbergs vergleichsweise zurückhaltender verhält.
Neben Holz als dominierendem Baumaterial der oberen Geschosse achteten HPP und White Arkitekter laut Pressemitteilung vor allem auf die Demontagemöglichkeit sowie Trennbarkeit der Konstruktion und damit auf eine spätere Wiederverwendbarkeit der Komponenten als Ganzes oder deren Recycling. Ob dies auch für die drei teils eingegrabenen Sockelgeschosse aus Stahlbeton gelten kann, ist allerdings fraglich. Die Kosten werden laut Universitätsklinikum Tübingen mit circa 250 Millionen Euro veranschlagt. (sas)
Im Entwurf stechen vor allem auskragende Gebäudeeinheiten in Holzbauweise ins Auge, die sich über einem dreigeschossigen Sockel aus Stahlbeton erheben. Dieser folgt in seiner Form dem Verlauf des Hanges und markiert durch ein mit viel Glas gestaltetes Hybridgeschoss, das die Haupterschließungsebene des Krankenhauses bildet, den Übergang zu den oberen Pflegebereichen und Stationszimmern. Die transparenten Fassaden der Auskragungen lassen bereits von Weitem erkennen, dass es sich konstruktiv um große Fachwerkträger handelt, die den schwebenden Effekt der Flügel ermöglichen und die äußere Gestalt dadurch maßgeblich auszeichnen.
Auch im Inneren der Auskragungen ist die Holzkonstruktion raumprägend und verändert das klassische Bild von kühler und steriler Krankenhausarchitektur hin zu wohnlicher Atmosphäre. Die Räume wirken hell mit Blick in die Landschaft und werden durch Terrassen ergänzt. In den Sockelgeschossen wurden nach Süden ausgerichtete, begrünte Höfe und Aussichtsplattformen geplant. Die Architekt*innen achteten laut Projektbeschreibung auf kurze Wege zwischen den einzelnen Stationen und konzipierten eine Magistrale als öffentliche Straße, die die Funktionsbereiche im Gebäude verbindet. Dadurch soll die Orientierung für Besucher*innen erleichtert werden.
„Es war uns wichtig, maximalen Tageslichteinfall und Ausblicke auf Tübingen und die Schwäbische Alp zu ermöglichen“, erläutert Gerhard G. Feldmeyer von HPP Architekten. Obwohl die Innenräume diesbezüglich sehr überzeugend wirken, erscheinen die Auskragungen im Vergleich zum zurückhaltenden Sockelgeschoss etwas dominant. Hascher Jehle jedenfalls hatten eine geschossweise Terrassierung vorgeschlagen, die sich im Verhältnis zur landschaftlichen Umgebung des Schnarrenbergs vergleichsweise zurückhaltender verhält.
Neben Holz als dominierendem Baumaterial der oberen Geschosse achteten HPP und White Arkitekter laut Pressemitteilung vor allem auf die Demontagemöglichkeit sowie Trennbarkeit der Konstruktion und damit auf eine spätere Wiederverwendbarkeit der Komponenten als Ganzes oder deren Recycling. Ob dies auch für die drei teils eingegrabenen Sockelgeschosse aus Stahlbeton gelten kann, ist allerdings fraglich. Die Kosten werden laut Universitätsklinikum Tübingen mit circa 250 Millionen Euro veranschlagt. (sas)
Auf Karte zeigen:
Google Maps
Zu den Baunetz Architekt*innen:
Kommentare:
Kommentare (2) lesen / Meldung kommentieren