Typologische Kontinuität und dauerhafter Wandel: Seit über 100 Jahren blickt der Klinikbau am Rand von Epalinges schon über die hügelige Landschaft nördlich von Lausanne. Seit seiner Eröffnung als Sanatorium wurde das Gebäude allerdings schon mehrfach grundlegend umgebaut und angepasst. Der jüngste Schritt in diesem Transformationsprozess: Nach einem Entwurf von 2b architectes (Lausanne) wanderten die Hügel der Umgebung nun auf das Dach.
Das als Solitär am Waldrand positionierte Haus wird heute als universitäres Pflege- und Rehabilitationszentrum genutzt. Ein stark erhöhter kantonaler Bedarf im Pflegebereich führte nun zur Aufstockung mit einem kupferverkleideten zweistöckigen Volumen, das einen alten Dachaufbau ersetzt. Als Teil des Umbaus wurden außerdem die beim letzten Umbau 1994 ergänzten Erweiterungen an den Stirnseiten überformt und ertüchtigt.
Ihre Intervention interpretieren die Architekten als buchstäbliche Dachlandschaft, deren bewegte Silhouette der Topographie und den Baumkronen folgt und deren kupferne Farbigkeit nicht zuletzt an Weizenfelder und herbstliche Wälder denken lässt. Das „zeitgenössische Mansardendach“ erlaubt eine Nachverdichtung des bestehenden Programms um weitere Patientenzimmer, Aufenthalts- und Essbereiche, zahlreiche Behandlungsräume und Büros für die Verwaltung.
Umgesetzt wurde die Erweiterung als vorgefertigter Systemholzbau, der sich nicht zuletzt aufgrund seines geringen Gewichts, des reduzierten ökologischen Fußabdrucks und der schnellen Bauzeit als beste Lösung erwies. Im Innenausbau setzt sich die Verwendung von Holz bei der Ausführung der Oberflächen fort: Parkett in allen Räumen und halbhohe, fein gemaserte Wandpaneele schaffen im Zusammenspiel mit unregelmäßig gesetzten Oberlichtern einen hellen, wohnlichen Innenraum. (sb)
Fotos: Matthieu Gafsou
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