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27.05.2010

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Gesundes Gehirn

Klinik von Gehry in Las Vegas eröffnet


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Am vergangenen Samstag wurde das jüngste Projekt von Frank O. Gehry feierlich eröffnet: Die 100 Millionen schwere „Cleveland Clinic Lou Ruvo Center for Brain Health“ in Las Vegas. Gut, werden da einige sagen, Las Vegas und Frank Gehry, da kommt zusammen, was zusammen gehört. Interessant ist allerdings, dass Gehry dem Vernehmen nach bereits mehrere Angebote, Hotels und Casinos in Las Vegas zu bauen, abgelehnt haben soll. Warum hat er diesem dann zugestimmt?

Christopher Hawthorne schreibt in der L.A. Times die sehr persönliche Geschichte dieses Entwurfs. Demnach haben Gehry vor allem die Ziele der neu gegründeten Klinik überzeugt. Lou Ruvo, Namensgeber der Klinik und ursprünglich ein äußerst erfolgreicher Spirituosenhändler, hatte nach Alzheimer-Erkrankung und Tod seines Vaters eine Stiftung zur Erforschung neurologischer Krankheiten eingerichtet. Frank Gehry wiederum hatte mehrere Todesfälle im Freundeskreis, die alle an der seltenen „Chorea Huntington“-Krankheit, auch „Veitstanz“ genannt“, starben. Als es dann um einen Neubau für die Stiftung ging, soll Gehrys einzige Bedingung (neben seinen Honorarforderungen) gewesen sein, dass Huntington der Liste der zu untersuchenden Hirnkrankheiten zugefügt wird. So untersucht die Klinik nun speziell Alzheimer, Parkinson und Huntington.

Nun zur Architektur: Das Gebäude wurde bereits als „weggeworfenes Taschentuch“ bezeichnet und das erscheint durchaus treffend. Zur Kreuzung hin, nach Süden, liegt ein eingeschossiger Veranstaltungsraum unter einem stark gewellten Dach, das von ebenfalls stark gewellten Fensterlöchern perforiert ist. Hawthorne zufolge sei dies „einer der eindrucksvollsten Innenräume von Gehry seit der Disney Concert Hall.“ Dieser Raum wird von der Luo Ruvo-Stiftung regelmässig für Veranstaltungen vermietet werden.

Hinter diesem Auditorium steht ein Bürotrakt aus gegeneinander verschobenen Bürozellen, der ein wenig wie eine Lärmschutzwand wirkt. Hawthorne glaubt, das Gebäude sei ein Beweis für eine Veränderung in Gehrys Schaffen. Während viele frühere Gebäude „absichtlich unfertig wirken, um zu suggerieren, sie befänden sich im Prozess, etwas anderes zu werden“, glaubt Hawthorne in Las Vegas Themen wie „Verfall und Zerstörung“ zu sehen, um eine architektonische Entsprechung dafür zu finden, was Gehirnkrankheiten anrichten können.

Wir glauben, Hawthorne meint das positiv.


Zum Thema:

Christopher Hawthorne in der LA Times


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

JFU | 31.05.2010 13:07 Uhr

einstürzende neubauten...

ist das einzige was mir dazu einfällt....
nur das die musik um längen besser ist als dieser erguss...

7

ulla | 31.05.2010 10:46 Uhr

undicht

@ martin s: die regentage in LV sind gezählt, von daher glaub ich nicht, daß es viele probleme geben wird?
abgesehen davon: auch andere bauarten/bauten bedürfen oftmals einigen nachbesserungen, und ich würde lieber bei frank´s bauten sanieren als bei manchen anderen, weils schlichtweg eine sensationelle architektur ist und nicht 08-15 :).

@ jay jay: deine art der beschreibung ist o-ton: peinlich, akzeptiert.
ich find´s super, weil es einfach gesagt ANDERS ist. und ich finde die zusammenstellung von "zerknülltem taschentuch" und "ungenau gestapelten klötzen" einfach nur genial. aber ich stimme dir zu, ein paar mehr innenraumfotos wären nicht schlecht gewesen... mir gefällts gut, und ich werd´s mir sicher mal in echt anschauen gehn!

@ oh wie krumm: du magst ja vielleicht lieber gerade schachteln mit flachdach und vielen rechten winkeln - hat ja auch was. aber die idee von frank ist doch wohl nicht schlecht, oder?

@ baunetz-leser: deine meinung ist deine, ok. ich denke, daß frank es wiedermal geschafft hat, ein ganz originelles gebäude zu bauen, das meiner meinung nach seinen architektonischen qualitäten keinen abbruch tut - im gegenteil. ist wiedermal etwas besonderes geworden!

und außerdem ist die wirkung des gebäudes ganz treffend für den zweck gelungen: das krankenhaus/forschungszentrum spiegelt im weitesten sinne die komplexität des menschlichen gehirns wider - je nach sichtwinkel ergeben sich ganz besondere entdeckungen...
ich finde es sehr schön und erfrischend - überhaupt im gegensatz zu den monumentalbauten mit vielen glühbirnen, die LV ansonsten so dominieren...

6

fak | 29.05.2010 17:31 Uhr

been there...

done that...

5

baunetz-leser | 28.05.2010 14:54 Uhr

dieses gebäude

"alles ist architektur!" soweit sollte man toleranter weise bei der vielzahl von entwürfen für gebäude schon gehen.
frank gehry ist zudem ein besonderer architekt, da er eine bauform entwickelt hat, die unverkennbar mit ihm in verbindung steht.
- - -
ich schätze u.a. seine arbeiten des guggenheim bilbao, sowie die gebäude im düsseldorfer zollhafen (u.a.) ... aber diesmal hat er es wohl zu weit getrieben!
es erscheint als wären die gebäude in der wüstensonne von las vegas einfach geschmolzen und in sich zusammen gesackt ... ("zug-unglück"!) ... es macht einfach ein bisschen angst, zu überlegen, ob man in diese gebäude, die man von aussen sieht reingehen möchte, oder doch lieber nicht!
"lieber frank, das ist zuviel - bleib bei deinen qualitäten, damit dein abgang, deine erinnnerung in der welt der architektur das maß behält, das dir gebührt"

4

oh wieKRUMM | 28.05.2010 14:27 Uhr

OIIINK

da bekommt mans ja WIRKLICH am hirn.....
ich mag gehry, aber das is echt ne nudel zuviel !

3

jay jay | 28.05.2010 13:19 Uhr

Super!

Gehry hat sich mal wieder super reproduziert..
der selbstauferlegte formale zwang wirkt völlig fremd und zufällig.. wie ein wucherndes Geschwür.hirntumor.. einfach nur noch peinlich!!

gut wären ein paar mehr innenraum fotos...
die anmutung des auditorium ist im gegensatz zur äusseren sehr interessant... wäre schön zu sehen ob es im weiteren auch durchgehalten werden kann....

2

martin s | 28.05.2010 12:57 Uhr

Leider...

....gehören Gehrys Werke zu den nachhaltigsten, was jahrelanges Reparieren und Nachfummeln von undichten Dächern, Fenster, Anschlüssen etc. betrifft.....

1

rli | 27.05.2010 16:25 Uhr

gesundes gehirn gehry ggg

....ein künstler und überzeugendes vorbild....

 
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