In dem kleinen Ort Pfaffnau im Kanton Luzern soll in der Nähe des Zisterzienserklosters St. Urban ein Ersatzneubau für die dortige Alterspsychiatrie gebaut werden. Im Januar diesen Jahres hatte der Betreiber dazu einen offenen, einstufigen Wettbewerb ausgeschrieben. Die jungen Basler Architekten Ewa Misiewicz und Blazej Janik konnten sich darin gegen 46 Konkurrenten durchsetzen. Die Platzierungen im Überblick:
- 1. Rang: Ewa Misiewicz und Blazej Janik, Basel
- 2. Rang: Proplaning Architekten, Basel
- 3. Rang: Aeschlimann Hasler Partner Architekten, Zürich
- 4. Rang: Oliv Brunner Volk Architekten, Zürich
- 5. Rang: ARGE Stefan Häuselmann, Baden, Schmid Architekten, Zürich
- 6. Rang: Igual & Guggenheim Architekten, Zürich
- 7. Rang: Meletta Strebel Architekten, Luzern
- 8. Rang: Masswerk Architekten, Kriens
Nach einer Überprüfung der bestehenden Bauten aus den 1970er und 80er Jahren stand für den Auslober fest, dass eines davon – das Gebäude C – nicht mehr sanierbar sei. Dort soll ein Ersatzneubau mit insgesamt drei Stationen entstehen: zwei alterspsychiatrische Akut-Stationen und eine Station für spezialisierte psychiatrische Langzeitbehandlung.
Große Aufmerksamkeit widmete der Auslober dem Thema Barrierefreiheit, ebenso den Außenflächen, die um einen Demenzgarten erweitert werden sollen. Architektonisch soll sich der Neubau an der vorhandenen dreigeschossigen Bebauung orientieren. Da ein weiterer Ausbau vorgesehen ist, soll das neue Gebäude so ausgerichtet werden, dass es durch zwei weitere Bauvolumen mit je zwei Stationen ergänzt werden kann.
„Animula“ heißt der Siegerentwurf der jungen Basler Architekten. „
Ewa Misiewicz und
Blazej Janik haben noch kein Architekturbüro gegründet, gewinnen aber schon den ersten Wettbewerb“, schrieb das Züricher Magazin
Hochparterre über die Entscheidung. Der Entwurf richtet sich mit drei Geschossen Höhe und einem mineralischen Fassadenputz am Bestand der Klinik aus.
Die Jury unter Vorsitz von Urs Mahlstein, dem Kantonsbaumeister von Luzern, lobt die Einfügung in die vorhandene Bebauung: „Das Bauvolumen wird präzise in die Anlage eingepasst und überzeugt als Solitärvolumen städtebaulich und gestalterisch. Mit den gestaffelten Vor- und Rücksprüngen der Geschosse und den Einschnitten der Terrassen und Spazierhöfe erhält das Gebäude eine spezielle, plastische Qualität und setzt sich mit einer eigenständigen Architektur von den angrenzenden Bauten ab.“ Die „einfach und klar konzipierten“ Grundrisse, gute Belichtung der Behandlungszimmer und durchdachte Erschließung tragen zum positiven Gesamtbild bei.
Der in Form eines Naturparks geplante Entwurf von
Proplaning Architekten weist laut der Jury große Qualitäten auf, es fehle jedoch an funktionalen Bezügen zur psychiatrischen Anstalt. Der Entwurf von
Aeschlimann Hasler Partner Architekten überzeugte durch sorgfältige Planung der Innenräume sowie das „kompakte Volumen“ des Neubaus.
Das Investitionsvolumen für den Neubau der Alterspsychiatrie beträgt 20 Millionen Franken. 2017 soll das Gebäude fertig gestellt sein.
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