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06.07.2009
Weißes Gewölbe
Kleinod in Tokio
Wer ein Flugticket für Japan bereits in der Tasche hat, sollte dieses Kleinod nicht unbesichtigt lassen: Auf knapp 87 Quadratmetern fühlt sich seit einiger Zeit eine kleine Familie in Tokio wohl. Der Tokioter Architekt Hiroshi Nakamura ging offensichtlich lange schwanger mit dem Entwurf für das Minihaus. Denn der monolithische Baukörper wirkt nun auch etwas beleibter. Grund ist eine ausgebeulte Außenwand. Das kleine Haus mit der leichten, spielerischen und skulpturalen Fassade haben wir bei archicentral.com entdeckt.
Wunderbar wirkt das metaphorische Spiel des Fotografen mit den Formen, wenn sich das kleine japanische Fotomodell auf Bild 3 an diese Wölbung lehnt und ein Gefühl von außerirdischer Kraft vermittelt. – Der Architekt über das Haus SH: „Ich möchte Intimität zwischen Architektur und Menschen erzeugen. Wir leben in einem engen Stadtraum, umgeben von Gebäuden und Mauern. Um dieser Tatsache mit einer positiven Einstellung zu begegnen, glaube ich, dass „Nähe“ die architektonische Lösung sein kann. Das Haus steht in einem dicht bebauten Wohngebiet von Tokio. Nur die Nordseite ist eine offene Seite, ohne direktes Sonnenlicht.
Der einzige Weg, um Sonnenlicht in das Gebäude zu führen, war der Bau eines großen Oberlichtes mit einem Luftraum von der obersten Etage bis in den Keller. Ich wollte, dass die Öffnung des Wohnzimmers physisch und visuell wirkt, denn dort verbringen die Bewohner die meiste Zeit des Tages. Deshalb haben wir die Wand so weit wie möglich nach außen gedrückt. Der Hohlkörper wirkt weich und sanft wie die Tasche eines Kängurus. Er umfasst das Licht von oben und leuchtet in den frühen Morgen, in der Mitte des Tages. Das reflektierte Licht gibt jedem Zimmer einen anderen Ausdruck.“
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