RSS NEWSLETTER

https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kleinod_in_Linz_wiederbelebt_1039373.html

20.04.2010

Bankhaus Spängler

Kleinod in Linz wiederbelebt


Obwohl schon 2007 fertig gestellt, ereichte uns erst jetzt dieses bisher unveröffentlichte Projekt der österreichischen Architekten Heidl-Architekten (Linz). Der Um- und Ausbau des Bankhauses Spängler am Linzer Hauptplatz lässt äußerst feinsinnig kontrastierende Texturen aufeinander treffen. Hier paaren sich in einem 60 Meter tiefen Langhofhaus „historischen Oberflächen mit industrieller Perfektion“.

Das in seiner Grundstruktur spätgotische Langhofhaus gliedert sich in Haupt-, Mittel- und Hinterhaus. Mit einer Breite von nur sechseinhalb Meter zählt es zu den schmalsten Hauptplatzhäusern. 60 Meter erstreckt es sich in die Tiefe, woraus eine Abfolge von Höfen und Arkadengängen resultiert, um die Belichtung- und Belüftung zu ermöglichen. Die  ursprünglich dreigeschossige, giebelständige Hauptplatzfront mit  Breiterker wurde im Barock um zwei Geschosse aufgestockt und die Fassade in eine traufständige Prospektfassade umgebaut. Dem  Stadtbrand von 1800 fielen die Obergeschosse zum Opfer. Erdgeschoss,  erstes Teile des zweiten Obergeschoss wurden bereits 1999 revitalisiert.

Seit 2005 wurden die Innenhöfe, eine historische Decke im zweiten sowie das dritte und vierte Obergeschoss instand gesetzt. Alle historischen Außenbauteile sind mit Naturkalkputzen in Kellenwurftechnik versehen, die Gänge  mit Kalkglättputzen ausgeführt, alle Gewände und Laibungen mitgrauschwarzem Kalk gefasst. Rostabdeckungen und Verwahrungen sind  in Sichtbeton ausgeführt. Die historischen Fenster verfügen über außerordentlich schön geschmiedete Türen und Fensterläden. Die  Hofbeläge bestehen aus Holz, Beton und Kies.


Die Instandsetzungsarbeiten des dritten und vier  Obergeschosses fanden unter äußerst schwierigen statischen Rahmenbedingungen statt, was  zum Einbau von bauteilaktivierten Stahlbetonwandscheiben führte, welche unbehandelt blieben und eine gelungene Symbiose mit der mittelalterlichen Stein- und Putzarchitektur eingingen.

Eine Besonderheit des Hauses ist die schlangenförmige Mittelmauer, die einige Raumzonen perspektivisch streckt beziehungsweise verkürzt. Die Doppelböden mit Fußbodenheizung bestehen im Kassenraum und den öffentlichen Gangzonen aus scharrierten Betonfertigteilen, im internen Bereich aus Bambus.


Zum Thema:

Fotos:  Josef Pausch


Kommentare:
Kommentare (5) lesen / Meldung kommentieren


Alle Meldungen

<

20.04.2010

Urban Interventions – Personal Projects in Public Spaces

Bücher im BauNetz

20.04.2010

Sonnenhof

J. Mayer H. baut in Jena

>
baunetz CAMPUS
Learning from Grabs
baunetz interior|design
Große Freiheit auf kleiner Fläche
Baunetz Architekt*innen
KRESINGS
Stellenmarkt
Neue Perspektive?