In St. Ulrich in Südtirol, zwischen Brixen und Bozen gelegen, schmiegte sich bis vor kurzem ein verfallener Holzstadel an die Brandwand eines schmalen Hauses. Die Architekten des Brixener Büros Christian Schwienbacher haben die kleine Scheune abgerissen und exakt auf ihrem Grundriss von 4 mal 5,50 Metern ein weiteres kleines Wohnhaus errichtet.
Nicht nur in den Abmessungen erinnert diese neue Interpretation traditioneller Holzarchitektur an den Vorgängerbau. Die Architekten haben auch die horizontale Schichtung der Fassade wieder aufgenommen und schlitzartige Fenster genau in das Balkenraster eingepasst. Entstanden ist ein homogener, kompakter Holzblock.
Die Innenräume sind in Split-Level-Bauweise organisiert, denn die Architekten wollten ein Raumkontinuum schaffen und die Treppenläufe nicht zu lang werden lassen. Vom Eingang steigt man über eine Stufe hinunter in das Bad und noch ein wenig weiter hinunter in einen Schlafraum. Nach oben geht es zunächst in die Küche, die über einen weiteren Sprung mit dem Essbereich verbunden ist. Ganz oben schließlich befindet sich der Wohnraum mit einem zweiten Schlafplatz.
Auch innen dominiert Holz; beinahe hat man den Eindruck, sich in einer vielfach abgestuften Sauna zu befinden, wozu die ungewöhnlichen Fensterformate beitragen. Eine Sauna mit vielfältigen Aufgaben, hohem Komfort und einer durchdachten Einrichtung. Und einer Terrasse, denn als solche kann die Überdachung für die Autos auch genutzt werden. (cg)
Fotos: Jürgen Eheim
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Gerhard Meier | 07.03.2014 15:28 Uhrbanaler Klotz
Die Idee mit Holz zu arbeiten finde ich sehr schön. Allerdings besteht der Gebäudeteil wieder nur aus ein paar rechten Winkeln (keine Fassadenvorsprünge, Rundbögen, Kurven oder was auch immer). Das macht ihn zu einem langweiligen, banalen Klotz.
Schade - aber wahrscheinlich können wir Architekten nichts mehr anderes.