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02.02.2016
Den alten Westen aufpolieren
Kleihues+Kleihues planen Umbau des Kudamm Karrees in Berlin
Das Ku'damm Karree ist ein Signet für die Westberliner Klüngeljahre. Ende der Sechzigerjahre erwarb die in der Stadt durch ihre Bauskandale berühmte Architektin Sigrid Kressmann-Zschach exklusive Grundstücke zwischen Kurfürstendamm, Lietzenburger Straße und Uhlandstraße. Ungeachtet der umliegenden Altbauten setzte sie einen 20 Stockwerke hohen Büroturm in die Mitte des Areals. Die dazwischen liegenden Flächen füllte sie mit einem verwinkelten Bau, der als spektakuläre Mikrostadt bis heute Shoppingcenter, Theater, Museum, Garage und einen Luftschutzbunker verbindet.
Der vergilbte Charme einer längst vergangenen Vision der City West hängt diesem Bau heute an. Doch für den Immobilieninvestor, der das Wohn- und Bürohochhaus 2014 erworben hat, ist das Ku'damm Karree „in die Jahre gekommen“. Eine „moderne und zukunftsfähige Stadtteilreparatur“ strebt die CELLS Bauwelt GmbH für das 20.000 Quadratmeter große Grundstück nun an. Für die Realisierung seiner Pläne hat sich der Investor nicht David Chipperfield ins Boot geholt, der 2010 schon einmal seine Ideen zum Umbau der Anlage veröffentlicht hat, sondern Kleihues+Kleihues. Das Berliner Büro kennt sich mit Umbauprojekten dieser Größenordnung bestens aus, wie es das Beispiel der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz zeigt.
Vereinheitlichung und eine Gitterfassade aus hellem Naturstein, das sind zunächst die äußerlichen Maßnahmen, mit denen Kleihues+Kleihues den Gebäudekomplex zeitgemäß umgestalten möchten. Den kleinteiligen, niedrigen Part von Kressman-Zschachs Architektur möchte das Berliner Büro zu Riegeln zusammenführen. Eine bedeutende städtebauliche Veränderung ist die Öffnung des Areals zum Kurfürstendamm. Ähnlich wie die unweit gelegenen Leibniz-Kolonnaden von Hans Kollhoff soll der zukünftige Gebäudekomplex eine Piazza umschließen, die von Gewerbe- und Büroflächen gerahmt wird.
Zentrales Gebäude auf diesem Platz soll ein Theaterpavillon sein. Im Fifties-Style wird der ovale Theaterbau mit weit auskragendem Vordach aus der sonstigen Einheitlichkeit herausfallen. Fahrstühle und eine repräsentative Freitreppe führen an den Kassen und gastronomischen Einrichtungen vorbei in den im Untergeschoss befindlichen Zuschauerraum. Die CELLS GmbH rechnet mit einer Fertigstellung 2019. (sj)
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Portalartig wird sich die neue Anlage zum Kurfürstendamm öffnen
Ansicht von der Lietzenburger Straße
Schick an der Uhlandstraße
Jetziger Zustand des Ku'damm Karrees
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