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28.04.2014
Fische auf dem Dach
Kleihues + Kleihues bauen mit Graft am Berliner Spreeufer
Bögen und Türme, Holz und Hanf: Freitagnachmittag haben die Architekten Kleihues + Kleihues und Graft ihren Entwurf für das Projekt „Eckwerk“ am Berliner Spreeufer vorgestellt, direkt vor Ort. Das Duett – eine überraschende Büro-Kooperation, schließlich stehen beide für eine grundverschiedene Architektensprache – plant auf dem Eckgrundstück an der Michaelbrücke für die Holzmarkt plus eG einen zehn- bis zwölfgeschossigen Neubau.
Der Hybrid aus Wohn- und Forschungsgebäude ist eines von drei Bauprojekten, das die ehemaligen Betreiber des Kater Holzig auf dem ehemaligen Gelände der Bar 25 realisieren: Das „Holzmarkt Dorf“ der Berliner Büros Hütten & Paläste Architekten, Carpaneto Architekten und Urban Affairs ist seit Anfang April im Bau, der geplante Hotel-Bau wird Zimmer für Zimmer von verschiedenen Künstlern gestaltet.
Fünf Türme haben Kleihues + Kleihues und Graft für das „Eckwerk“ entworfen, die aus einem gemeinsamen Sockel wachsen. Insgesamt 35.000 Quadratmeter Geschossfläche sollen auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal entstehen. Auftraggeber ist die Genossenschaft für urbane Kreativität, die sich ganz im Geiste des Claims „Spreeufer für alle“ definiert. Sie verantwortet auch die Wahl der beiden Architekturbüros mit dem Wunsch, deren unterschiedliche Kompetenzen in einem gemeinsamen Neubau zu vereinigen.
„Die beiden renommierten Büros sollen nicht in Wettbewerb zueinander treten, sondern sich ergänzen und befruchten“, schreibt der Bauherr. In enger Abstimmung mit dem Stadtbezirk wird nun mit der bauliche Planung des Gebäudekomplexes begonnen. Bereits im Bieterverfahren hat die Holzmarkt eG mit dem Bezirk einen Vorbescheid abgestimmt, der Art und maßbauliche Nutzung regelt. 2015 soll Baubeginn für das Eckwerk sein.
„Wir schaffen eine Mischung aus Technologiezentrum und inspirierenden Lebensraum mit bezahlbar gehaltenen Mieten“, schwärmt der Eckwerk-Geschäftsführer Andreas Steinhauser gegenüber der Lokalpresse. „Wir wollen viele Lebensmittel selbst herstellen, die in unserer Kantine und im Holzmarkt-Restaurant verarbeitet werden.“
In dem Gebäude, dessen Grundriss flexibel angelegt werden, können 500 Studenten wohnen und gemeinsam mit Forschern und Unternehmern an Themen wie Umwelt, Ernährung und Energie arbeiten. Die maximale Gebäudehöhe des Eckwerks liegt bei 43 Meter, so viele Geschosse wie konstruktiv möglich sollen dabei in reiner Holzbauweise errichtet werden. On Top plant die Holzmarkt-Gemeinschaft übrigens ein besonderes Highlight: Auf dem 2.000 Quadratmeter großen Gründach wird nicht nur Gemüse angebaut, sondern es werden auch Fische gezüchtet – „aquaponic“ klingt eben auch aufregender als „urban gardening“. (jk)
Visualisierungen: Kleihues + Kleihues Architekten/Graft
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