Eine Kläranlage zählt nicht unbedingt zur großen Kür der Baukunst, stellt Architekten dennoch vor eine besondere Herausforderung. Im südlichen Umland von Paris, in der Ville Nouvelle Évry, wurde eine Wasseraufbereitungsanlage so saniert, umgebaut und erweitert, dass sie sich sehen lassen kann. Verantwortlich für Entwurf und Planung zeichnen AWP Architectes (Paris/Basel) – ein interdisziplinäres Büro, das unter anderem mit Dominique Perrault, Norman Foster und dem Schweizer Büro HHF Architekten zusammenarbeitet. Noch versteckt sich der Erweiterungsbau hinter ein paar Bauzäunen; im Juni soll der kürzlich fertig gestellte Bau in Betrieb genommen werden.
Die bestehende Kläranlage der Planstadt an der Seine wurde in den siebziger Jahren gebaut; 2003 lobte die Stadt Évry einen Wettbewerb für die Modernisierung der Anlage aus. AWP haben den Industriebau ökologisch und technisch aufgerüstet und ihn um vier Gebäude erweitert.
Diese schlichten Sichtbetonbauten mit den markanten Holzlamellen – für eine Wasseraufbereitungsanlage ein durchaus ungewöhnlicher Akzent – ergänzen den Altbestand. Außerdem: Die vertikale Verkleidung mit Lamellen und Fensterlaibungen aus Holz versperrt auch den Blick auf die Edelstahlrohre.
Fotos: Anna Positano
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