Illerkirchberg liegt am östlichen Rand von Baden-Württemberg, unweit von Ulm. Die Iller, ein Nebenfluss der Donau, bildet dort die Grenze zu Bayern. In der knapp 5.000 Einwohner zählenden Gemeinde sollten aufgrund steigender Nachfrage mehr Kita-Plätze entstehen. Ein Festplatzgelände neben der Gemeindehalle im Ortsteil Unterkirchberg wurde als Baugebiet für einen Neubau festgelegt, 2017 folgte das Vergabeverfahren der Gemeinde Illerkirchberg.
Für das im Dezember 2021 fertiggestellte Gebäude zeichnen härtner ito architekten aus Stuttgart verantwortlich, die seit April 2021 als härtner architekten und studio ito firmieren. Bereits in früheren Projekten hatten sich die Architekt*innen auf die Planung von Kindertagesstätten spezialisiert, beispielsweise entstand 2019 ein Neubau im bayerischen Bad Reichenhall.
Im Westen grenzt das ehemalige Festplatzgelände an die Weihung, einen kleinen Nebenfluss der Iller. Von diesem wurde die östlich auf dem Grundstück platzierte Kita abgerückt. Während dadurch im Westen ein Garten entstanden ist, liegt im Osten nun der Eingangsbereich. Dieser wird über eine Zugangsgasse erschlossen.
Der Baukörper selbst ist in Holzrahmenbauweise gefertigt und mit vier Satteldächern ausgebildet, sodass von außen betrachtet der Eindruck einer Häuserreihe entsteht. Zur Westseite hin wurde die Fassade eingerückt, dabei entstanden überdachte Balkone, die als Pufferzone zwischen innen und außen fungieren und zusätzliche Verschattung bieten. Hier befinden sich ebenfalls zwei große aus Sichtbeton gefertigte Außentreppen, die einen direkten Zugang zum Garten ermöglichen. Wie bereits in Bad Reichenhall wählten die Architekt*innen als Fassadenmaterial Lärchenholz, das über die Jahre durch Witterung vergraut.
Insgesamt verfügt der zweigeschossige Neubau über 1.500 Quadratmeter Bruttogrundfläche. Zwei Gruppen mit Kindern unter drei Jahren sind in der Erdgeschosszone untergebracht. Für die Gruppen mit älteren Kindern stehen drei Räume im oberen Geschoss zur Verfügung. Durch eine offene Treppe sind beide Ebenen miteinander verbunden. Neben den Räumlichkeiten für die einzelnen Kindergruppen gibt es außerdem gemeinsam nutzbare Spiel-, Schlaf- und Werkstatträume. Sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss sind die Flure als erweiterte Spielflächen gedacht. Über niedrig positionierte Fenster und Öffnungen sind dort Verbindungen zu den Gruppenräumen entstanden, die von den Kindern als „Gucklöcher“ genutzt werden können. (sla)
Fotos: Simon Sommer
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