Nicht vergleichbar mit dem Babyboom der Nachkriegsjahre, aber dennoch: Ein kleiner, süßer Anstieg der Geburtenrate ist in Europa zu vermerken. Hamburg, Krakau oder Barcelona – vor allem in den Städten entscheiden sich vermehrt junge Paare fürs Kind. Wohl auch in Brüssel, deswegen reichten die 35 Plätze der Kindertagesstätte Pluchke im Stadtteil Ukkel nicht mehr aus. ZAmpone Architectuur haben ein neues Pluchke gebaut, in dem nunmehr 75 Kinder betreut werden können.

Zuvor war die Kita in einer profanierten Kirche untergebracht. Die Architekten entschieden sich, den bereits baufälligen Bestand abzureißen und an dessen Stelle das jetzige Pluchke zu errichten. Ein intaktes Gemeindehaus und eine Schule liegen dem Neubau an. Entwurf und Konstruktion soll das Brüsseler Büro in enger Zusammenarbeit mit beiden Einrichtungen durchgeführt haben.

Ein überwiegend verglastes Erdgeschoss bietet Spielräume für die Kinder. Im zentralen Lichthof befindet sich eine breite Treppe zu dem ruhigeren Wohnareal im Obergeschoss. Hierarchisch gruppieren sich zunächst sechs Aufenthaltsräume um die Galerie im Hof, von denen schließlich einzelne Schlafkammern abgehen.

Zur Straßenfront und zum Hof sind die Ruheräume in kastenartigen Ausbauten oder großen Erkern untergebracht. Ein breiter Balkon mit hoher Brüstung verbindet diese. Das geweißte Geländer aus Metallstäben setzt sich im oberen Stockwerk als Fassadenverkleidung fort. Ebenerdig kragt die Balkon-Erker-Konstruktion als breites Vordach aus der Front hervor.

ZAmpone arbeiteten vornehmlich mit Holz. Naturfarben verwandten sie das warme Material für die Außenverkleidung sowie für das kindergerechte Interieur. Es soll gemütlich sein für „die Kleinsten unter uns“ wie die Architekten es voller Rührung für ihr Klientel formulieren. (sj)

Fotos: Tim Van de Velde

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