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07.10.2021

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Kindervilla am Kurpark Bad Cannstatt

Kita von Scala Architekten und Jeggle Architekten in Stuttgart


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Olga-Hospital, Königin-Olga-Stift Gymnasium, Olgakrippe – noch heute tragen viele soziale und medizinische Institutionen in Stuttgart den Namen der ab 1864 regierenden Königin von Württemberg. Der marode und nicht barrierefreie Altbau, der seit 1875 bestehenden Olgakrippe musste im Frühjahr 2017 für ein neues Gebäude weichen. Den hierzu vom Hochbauamt der Landeshauptstadt Stuttgart ausgelobten Wettbewerb gewannen Scala Architekten als Arge mit Jeggle Architekten. Die Entscheidung fiel bereits im April 2013, fertiggestellt wurde die neue Kita am Rande des Kurparks Bad Cannstatt und gegenüber der Gottlieb-Daimler-Gedächtnisstätte allerdings erst 2020.

Mit dem Neubau der Olgakrippe entstand eine Kindervilla mit Platz für neun Gruppen und über einhundert Kinder im Alter von null bis sechs Jahren aus allen Bevölkerungsschichten. Denn, so die Planer*innen: Die neu gewonnene Qualität am Kurpark soll nicht nur ein paar wenigen Privilegierten zugutekommen, sondern einer möglichst breiten Nutzerschaft. Wegen der Lage auf dem Gelände einer ehemaligen Unternehmervilla von 1912 entschieden sich die Architekt*innen, den Villencharakter auf den Neubau zu übertragen und diesen vertikal anstatt horizontal zu organisieren. Die Fassade nimmt dabei die braun-gelblichen Farben der Sandstein- und Klinkerfassaden in der „Kurstadt Bad Cannstatt“ auf.

Das fünfgeschossige Haus lässt sich dank einer leichten Geländesenkung auf den unteren beiden Ebenen und über die oberen Terrassen mit dem weitläufigen Garten verknüpfen. Die skulptural inszenierte Freitreppe dient aber nicht nur als Weg ins Grüne, sondern auch als zweiter Fluchtweg. Die Verbindung von Innen- und Außenraum wird an den Gruppenräumen sichtbar, die sich alle zu den Grünräumen orientieren. Jedem ist eine Freifläche zugeordnet, die geschossweise gegeneinander verschobenen Terrassen ermöglichen Blickbeziehungen in den Kurpark. Die Gruppen- und Schlafräume sind zudem um den Gemeinschaftsbereich angeordnet. Eine Drahtskulptur, die die Architekt*innen als „Licht- und Luftstrumpf“ bezeichnen, führt über alle Stockwerke des Gebäudes, füllt es mit Licht von oben und dient der Nachtkühlung.

Im Treppenhaus lenken 28 sogenannte „Lichtaugen“ den Blick auf die gegenüberliegende Versuchswerkstatt von Gottlieb Daimler. Sie solle daran erinnern, wie eine einzelne Person Mut machen kann, den eigenen Weg zu suchen und zu gehen, erläutern Scala Architekten. Zudem sorgen die Fenster bei Dunkelheit für ein kleines Lichtkunstwerk in der Straßenfassade und verstärken das Spiel zwischen innen und außen. (tp)

Fotos: Jeggle Architekten, Scala Architekten, Thomas Herrmann, RBBKK1


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Kommentare

8

Baum | 11.10.2021 12:10 Uhr

WTF

Eine JVA für die Kleinsten. Die schreienden Farben versuchen eine gelungene (Aussen-)Gestaltung zu kompensieren und unter dem Strich lernen die Kinder gleich was wirklich wichtig ist im Land der Autobauer: Beton und Asphalt.

7

Architektin | 10.10.2021 19:15 Uhr

am schönen Kursaal

hätte dieses Gebäude nicht entstehen dürfen. Das Bauwerk ist der erste Schritt hin zu Billigarchitektur in einem der schönsten Stadtteile Stuttgarts. Es steht jetzt hoffentlich nicht so lange wie andere Bauwerke in der Taubenheimstraße gegenüber von den Überresten der Daimler-Villa.
Wo war hier die Stadtgestaltung?
Man hätte sich sublimitas gewünscht.

6

peter | 08.10.2021 15:38 Uhr

@ auch ein

"schwierig" war ein versuch, mein äußerstes missfallen diplomatisch auszudrücken. das ist mir offenbar nicht in für jedermann verständlicher weise gelungen und war sicherlich keine floskel.

die auswahlkriterien für projekte hier im baunetz sind mir manchmal äußerst schleierhaft. wenn man solche schwachen bauten zeigt, bin ich enttäuscht, weil meine meinung über das baunetz als online-ergänzung der zeitschrift bauwelt eigentlich eine andere, deutlich höhere ist.

5

auch ein | 08.10.2021 12:33 Uhr

architekt

@2 Peter:

was verstehen sie unter floskel "SCHWIERIG, ZU SCHWIERIG FÜR HIER"???

4

.,- | 08.10.2021 08:44 Uhr

Architektur

wirkt leider bisschen wie ein Klinik Bau ...
mir persönlich viel zu steril ...

Schade !

3

Kalle | 08.10.2021 08:31 Uhr

viel hilft viel?

Der Deutsche Pavillon unter den Kitas...

2

peter | 07.10.2021 17:09 Uhr

qualitätsmanagement

liebes baunetz, was hat diese kita hier bei dir verloren?

fassade, dachanschluss, details an allen ecken und enden, farbkonzept, innen- und außenraumqualität: an vielen stellen ganz schwierig. viel zu schwierig, um hier gezeigt zu werden.

1

Fritz | 07.10.2021 15:57 Uhr

kuddelmuddel

das Gebäude berührt mich ganz und gar nicht - die Details und Ideen wirken leider etwas hilflos und verloren....Lichtstäbe was ist das?? Die Kubatur ist furchtbar unruhig, die Fassade wirkt leider billig, die fotografierten Einblicke und Ausblicke sind trotz Farbe sehr trist...- nicht so mein Ding das Ding

 
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